Deutscher Bundestag
hib - heute im bundestag Nr. 542
Neues aus Ausschüssen und aktuelle parlamentarische Initiativen
Donnerstag, 30. Oktober 2014, Redaktionsschluss: 11.40 Uhr
1. Fachgespräch zum Hochwasserschutz
2. Aufhebung des Kooperationsverbots
3. Situation von HIV-positiven Menschen
4. Kurdische Hisbollah im Fokus
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Berlin: (hib/JOH) Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit veranstaltet am Mittwoch, dem 5. November 2014, ein öffentliches Fachgespräch zum Thema "Hochwasserschutz innerhalb Deutschlands". Es findet statt von 11 bis 13 Uhr im Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.700.
Als Sachverständige sind geladen: Dietmar Wienholdt (Vorsitzender der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser), Professor Robert Jüpner (TU Kaiserslautern), Michael Bender (Grüne Liga e.V.), Winfried Lücking (BUND) sowie Georg Rast (WWF Deutschland).
Interessierte Besucher werden gebeten, sich unter Angabe des Namens und Geburtsdatums beim Ausschuss anzumelden: umweltausschuss@bundestag.de.
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (öffentliche Anhörung)
Berlin: (hib/ROL) Der Bund will seine Hochschulen stärken und hat deshalb einen Gesetzentwurf zur Neufassung des Artikels 91b Absatz 1 Grundgesetzänderung vorgelegt. Danach sollen die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine erweiterte Kooperation von Bund und Ländern im Wissenschaftsbereich geschaffen werden. Einrichtungen von Wissenschaft und Forschung der Hochschulen können nach der Föderalismusreform von 2006 nur thematisch und zeitlich begrenzt als "Vorhaben der Wissenschaft und Forschung" in Fällen überregionaler Bedeutung gemeinsam gefördert werden. Nun sollen die Hochschulen in gleicher Weise wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Fällen überregionaler Bedeutung institutionell gefördert werden können. Der Opposition geht das nicht weit genug. Sie fordert eine Neufassung des Artikels 91b auch zur Kooperation für den gesamten Bildungsbereich.
Um dieses Thema mit Experten zu diskutieren, lädt der Ausschuss für Bildung. Forschung und Technikfolgenabschätzung unter Vorsitz von Patricia Lips (CDU) am Montag, dem 3. November 2014 von 12 Uhr bis ca. 15 Uhr in das Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.300 zu einer Öffentlichen Anhörung zum "Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b)" ein. Der Anhörung liegen der Gesetzentwurf der Bundesregierung (18/2710) und der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen (18/588) und der Linken (18/2747) zugrunde.
Der Wissenschaftsrat und der DAAD begrüßen den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Artikels 91b Absatz 1 GG. Der DAAD betont Aussagen zur Kooperation von Bund und Ländern in anderen zentralen Bereichen wie der frühkindlichen Bildung und des Schulwesens seien nicht Gegenstand des Aufgabenbereiches des DAAD und damit auch nicht seiner Stellungnahme. Das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung und die Kultusministerkonferenz Prof. Dr. Max-Emanuel Geis von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg begrüßen ebenfalls den Gesetzentwurf, betonen aber auch, dass es von Vorteil wäre, das Kooperationsverbot auch im Bildungsbereich aufzuheben, "um nicht auf der Hälfte dieses Weges stehenzubleiben", wie das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung schreibt.
Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen habe sich 2006 bei der Verankerung des Kooperationsverbots der "fatalen Weichenstellung widersetzt und vor gravierenden Nachteilen für Bildung und Wissenschaft gewarnt", schreiben die Grünen in ihrem Antrag. Die Grünen erwarten nun von der Bundesregierung einen Vorschlag vorzulegen, wie das Grundgesetz so geändert werden kann, dass Bund und Länder auch im Bereich der allgemeinen Bildung auf der Grundlage gemeinsamer Vereinbarungen zusammenarbeiten können.
Die Linke erwartet ebenfalls von der Bundesregierung, unverzüglich einen Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes zu präsentieren, durch den das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Bildung aufgehoben wird. Die Fraktion versteht es als eine "umfassende Gemeinschaftsaufgabe Bildung im Artikel 91b im Grundgesetz" zu verankern". Darüber hinaus soll das Kooperationsverbot in Artikel 104b Grundgesetz, das heißt die Beschränkung der Bundesförderung auf Bereiche, in denen der Bund Gesetzgebungskompetenz besitzt, aufgehoben werden.
Interessierte Besucher können sich beim Sekretariat des Ausschusses (Telefon: 030/227-32861, Fax: 030/227-36845, E-Mail: bildungundforschung@bundestag.de unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums anmelden. Zur Sitzung muss ein Personaldokument mitgebracht werden. Bild- und Tonberichterstatter können sich beim Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anmelden.
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Gesundheit/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/SCR) Die soziale Lage HIV-positiver Menschen in Deutschland ist Thema einer Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (18/2977). Die Fragesteller wollen von der Bundesregierung unter anderem Auskunft über Studien zur sozialen Lage und zur Diskriminierung HIV-Infizierter. Auch über Beratungsangebote und Integrationsmaßnahmen Betroffener erkundigen sich die Abgeordneten. In der Vorbemerkung verweisen die Fragesteller auf die aus gesundheitlicher Sicht verbesserte Situation für Menschen mit einer HIV-Infektion. Zudem habe sich mit den Aidshilfen eine wichtige Selbsthilfe-Struktur in der deutschen Zivilgesellschaft fest etabliert. Allerdings seien HIV-Positive immer noch Diskriminierungen und Vorurteilen ausgesetzt.
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Auswärtiges/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/SCR) Die kurdische, als radikal-sunnitisch geltende Organisation Hisbollah steht im Fokus einer kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (18/2974). Die Fragesteller wollen von der Bundesregierung Auskunft über die Organisation, die nicht mit der gleichnamigen und teils als Terrororganisation eingeschätzten Hisbollah im Libanon zu verwechseln ist. In der Vorbemerkung verweisen die Abgeordneten darauf, dass Anhänger der Hisbollah im Oktober 2014 in Auseinandersetzungen mit Anhängern der kurdischen PKK im Zuge von Massenprotesten verwickelt waren, bei denen etwa 40 Menschen ums Leben kamen. Zudem sei die Organisation in den 1990ern für zahlreiche Morde an überwiegend kurdischen Zivilisten verantwortlich gewesen, bevor sie zerschlagen worden sei. Die Bundesregierung soll unter anderem darlegen, welche Erkenntnisse sie über die Organisation hat, insbesondere in Bezug auf Stärke, Aufbau und Zielsetzung. Zudem fragen die Abgeordneten nach Aktivitäten von Mitgliedern in Deutschland, insbesondere nach dem möglichen Verbleib von Führungsmitgliedern der Organisation in der Bundesrepublik.
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Quelle:
Heute im Bundestag Nr. 542 - 30. Oktober 2014 - 11.40 Uhr
Herausgeber: Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2014