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MELDUNG/070: Mehr Frauen in die Parlamente (idw)


Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. - 17.05.2017

Mehr Frauen in die Parlamente


Parlamentarische Staatssekretärin Elke Ferner fordert beim Bundesforum "MACHT zu gleichen TEILEN" Parität in der Politik: Im Jahr 2017 sind Frauen und Männer in keinem Parlament in Deutschland gleichberechtigt vertreten. Während der Frauenanteil im Bundestag bei rund 37 Prozent und in den Länderparlamenten bei knapp 33 Prozent liegt, sind es auf der kommunalen Ebene durchschnittlich 27 Prozent. Vor allem in kleineren Kommunen gibt es immer noch "frauenfreie" Räte. Und nur jedes 10. Rathaus in Deutschland wird von einer Frau geführt.

Rund 100 Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen sowie die Vertreterinnen der Quoten-Initiativen aus Wirtschaft, Medien, Medizin, Kunst und Kultur diskutieren heute beim Bundesforum "MACHT zu gleichen TEILEN - Demokratie braucht Parität" im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Strategien und Handlungsansätze für mehr Frauen in den Parlamenten.

In der Europäischen Union gibt es inzwischen in 21 von 28 Staaten entsprechende Regelungen, davon in zehn Saaten auf gesetzlicher Basis wie u. a. in den Nachbarländern Frankreich, Belgien oder Polen.

"Fast 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind wir von einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in den Parlamenten noch weit entfernt. Die Wahlrechtsänderungen in anderen Ländern haben gewirkt. Parität in Parlamenten ist möglich - auch in Deutschland! Was in Frankreich oder Belgien richtig ist, kann in Deutschland nicht falsch sein. Wir brauchen auch eine politische Kultur, die nicht diskriminiert, eine Familienpolitik für die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine wirksame Gleichstellungspolitik und konkrete Unterstützung von Frauen, die sich in der Politik und für die Parität engagieren", sagt Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

"Gesetzliche Regelungen können die strukturelle Bevorzugung von Männern in der Politik ausgleichen", sagt Dr. Helga Lukoschat, Vorsitzende der EAF Berlin, die zu Karrierewegen und Hindernissen von Frauen in der Politik forscht. "Die Parteien müssen in die Pflicht genommen werden - sofern noch nicht geschehen - verbindliche Vorgaben einzuführen und wirksam umzusetzen". Auf dem Bundesforum spricht sie mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundestagsfraktionen u. a. über Wege und Möglichkeiten hin zu einer gesetzlichen Paritätsregelung in der kommenden Legislaturperiode.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die unabhängige Forschungs- und Beratungsorganisation EAF Berlin veranstalten das Bundesforum im Rahmen des Helene Weber Kollegs - der ersten bundesweiten, parteiübergreifenden Plattform für mehr Frauen in der (Kommunal)-Politik.

Dem Bundesforum sind regionale Paritätsforen auf Länderebene in Bayern, Brandenburg und im Saarland vorausgegangen. Ziel ist es, die Diskussion über Parität in der Politik zu befördern und die öffentliche Debatte anzustoßen:
http://frauen-macht-politik.de/helene-weber-kolleg/paritaet.html


Weitere Zahlen, Daten und Fakten zu Frauen in der Politik sind im Wegweiser "Macht zu gleichen Teilen" der EAF Berlin aufbereitet:
http://frauen-macht- politik.de/fileadmin/eaf/Dokumente/Paritaet/Wegweiser_zu_Paritaet_in_der_Politik_web.pdf

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution2003

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. ,
Christiane Bonk, 17.05.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2017

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