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AGRAR/039: Antibiotikaeinsatz wird durch AMG-Novelle gemindert


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 26.09.2012

HAPPACH-KASAN: Antibiotikaeinsatz wird durch AMG-Novelle gemindert



BERLIN. Anlässlich des Berichtes des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zum Antibiotikaverbrauch in Deutschland erklärt die agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Erstmalig ist in Deutschland die an Tierärzte und Großhandel abgegebene Antibiotikamenge erfasst worden. Dies ist ein großer Fortschritt. Mit 1734 Tonnen ist die Menge der Antibiotika höher als dies von Experten erwartet wurde. Allerdings ist auch die Menge der Humanantibiotika mit 816 Tonnen höher als erwartet. Es gibt keine antibiotischen Wirkstoffe, die allein für die Tierhaltung zugelassen wurden. Das bedeutet, dass für die Abwehr der Resistenzbildung von Bakterien die Anwendung der Antibiotika in der Tier- und in der Humanmedizin mit besonderer Sorgfalt zu erfolgen hat. Die neuen Wirkstoffe sind zumeist nur für den Menschen zugelassen, im Nutztierbereich kommen ältere Wirkstoffe zum Einsatz.

In einem zweiten Schritt soll untersucht werden, wie hoch der tatsächliche Einsatz von Antibiotika ist. Weiter ist die Menge der umgewidmeten Antibiotika nicht bekannt.

Die FDP unterstützt die Novelle des Arzneimittelgesetzes. Sie wird nicht nur die Erhebung von konkreten Daten zum Verbrauch von Antibiotika auf dem einzelnen Betrieb ermöglichen, sondern auch Betriebe mit hohem Antibiotikaeinsatz zur Durchführung von Hygiene- und Managementmaßnahmen zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes verpflichten. Ein Verbot des Einsatzes von Antibiotika für Tiere lehnt die FDP ab. Ein krankes Tier muss behandelt werden. Ein Verbot begünstigt einen grauen Markt und verhindert damit, dass Haltungsprobleme gelöst werden.

Die FDP fordert die Tierärzte auf, an der Transparenz des Antibiotikaeinsatzes stärker mitzuwirken. Beispielsweise müssen dem BVL erfolglose und abgebrochene Therapien mit Nennung des Mittels und der Tierart gemeldet werden. Nur so können Resistenzen durch falsche Therapieansätze vermieden werden.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2012