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INNEN/4237: 17. Juni 1953 einer der stolzesten Tage der deutschen Geschichte


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 16.06.2013

KURTH: 17. Juni 1953 einer der stolzesten Tage der deutschen Geschichte



Berlin. Zum 60. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953 erklärt der Berichterstatter für die Aufarbeitung des SED-Unrechts sowie Sprecher für Aufbau Ost der FDP-Bundestagsfraktion Patrick KURTH:

Der 17. Juni ist einer der wichtigsten Tage für die Freiheitsbewegung in Deutschland und eines der stolzesten Kapitel der deutschen Geschichte. Zugleich ist er heute im gesellschaftlichen Gewissen und Erinnern vielfach vergessen und unterbelichtet. Diejenigen, die 1953 viel riskierten, hatten letztlich nichts vom Aufstand für die Freiheit. Die Bürger im westlichen Teil Deutschlands, die am 17. Juni nur äußerst überschaubaren Anteil hatten, feierten ihn per Nationalfeiertag. Meist nutzten sie den freien Tag gänzlich unpolitisch und ohne Gedenken. Die DDR-Staatsführung und ein großer Teil der westdeutschen Linken schafften es, die Bedeutung des 17. Juni klein zu reden und zum Teil sogar aus dem kollektiven Gedächtnis zu verbannen. Auch wenn sich die Sensibilität in den letzten Jahren leicht erhöht hat, bleiben die Bedeutung und die Opfer der Beteiligten weitgehend unbeachtet. Deutschland sollte das Datum mit Stolz im Gedächtnis tragen.

Damals haben unzählige Menschen Zivilcourage gezeigt, ihr Leben, ihre Gesundheit sowie ihre Freiheit riskiert und vielfach auch verloren. Sie kämpften für Selbstbestimmung, Menschlichkeit und demokratische Rechte. Das SED-Regime ließ diesen Freiheitsdrang unter Inkaufnahme zahlreicher Todesopfer niederwalzen. Über 1600 Aufständische und Verdächtige wurden verurteilt, zum Teil zu langen Haftstrafen in Gefängnissen, Zuchthäusern oder in Sibirien. Der große Respekt für den verehrungswürdigen Mut der DDR-Bürger gehört zum Grundkonsens unserer freiheitlichen Gesellschaft. Die erfreulich hohe Anzahl an Sonderveranstaltungen, Gedenkfeiern, Veröffentlichungen und Medienberichten anlässlich des 60. Jahrestages des DDR-Volksaufstands ist dafür ein weiterer Beleg. Auch die christlich-liberale Koalition betont diese historische Bedeutung und stellt der Bundesstiftung Aufarbeitung 500.000 Euro an zusätzlichen Mitteln für Jubiläumsprojekte rund um die Ereignisse des 17. Juni zur Verfügung.

Der Jahrestag der Rebellion vom 17. Juni ist auch eine Mahnung, die Erinnerung an das SED-Unrecht wach zu halten, die junge Generation für die Gefahren der Unfreiheit zu sensibilisieren und somit Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Je stärker die Erinnerung an die Verbrechen in der DDR verblasst, desto mehr Gewicht erhält deshalb die Arbeit von der Aufarbeitungsinstitutionen und Gedenkstätten. Nur wenn wir immer wieder an das Geschehene erinnern, werden wir auch in Zukunft Unrecht und Unfreiheit vermeiden können. Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag setzt sich, nicht nur an Jahrestagen, daher weiter intensiv für eine nicht nachlassende Aufarbeitung des DDR-Unrechts ein. Unter liberaler Führung konnte dieser Bereich in den letzten vier Jahren spürbar gestärkt werden: die Einrichtung eines koordinierenden Zeitzeugenbüros, die Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes und die 11 Millionen Euro teure Renovierung des Hauses 1, des ehemaligen Dienstsitzes des DDR-Ministers für Staatssicherheit, sind nur einige Belege für den Aufarbeitun gserfolg der schwarz-gelben Koalition.

Die FDP-Fraktion wird in ihrem Aufarbeitungselan auch in Zukunft nicht nachlassen und den erfolgreichen Weg weiter beschreiten. Schlussstrich und Vergessen wird es mit uns nicht geben.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
FDP-Bundestagsfraktion
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juni 2013