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RECHT/816: Strukturelle Ursachen von Kinderarbeit bekämpfen


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 11.06.2013

KOBER: Strukturelle Ursachen von Kinderarbeit bekämpfen



BERLIN. Zum morgigen Welttag gegen Kinderarbeit erklärt der Menschenrechtsexperte der FDP-Bundestagsfraktion Pascal KOBER:

Wer Kinderarbeit erfolgreich bekämpfen will, muss gegen ihre Ursachen vorgehen. Sind die Eltern arm, müssen Kinder häufig zum Lebensunterhalt mit beitragen. Wo Eltern fehlen, sind Kinder allzu häufig auf sich allein gestellt. Der Kampf gegen Kinderarbeit muss deshalb an mehreren Stellen ansetzen. Wir müssen in den betroffenen Ländern die Berufschancen von Erwachsenen verbessern, die sozialen Sicherungssysteme und staatlichen Strukturen ausbauen und bei der Bekämpfung von tödlichen Krankheiten wie Aids erfolgreich sein.

Daher begrüßt es die FDP-Bundestagsfraktion, dass der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, neben dem "Internationalen Programm für die Abschaffung der Kinderarbeit", das seit Anfang der 1990er Jahre mit über 55 Millionen Euro unterstützt worden ist, zahlreiche Projekte zur Armutsbekämpfung initiiert hat und Deutschland zu den wichtigsten Partnerländern bei der Bekämpfung der strukturellen Ursachen von Kinderarbeit zählt.

So stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit bis 2016 jährlich 200 Millionen Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) zur Verfügung, unterstützt die sozialen Sicherungssysteme in rund 20 Ländern sowie projektgebunden allein im Jahr 2012 mit rund 150 Millionen Euro und hat Programme zur beruflichen Weiterbildung von insgesamt über 15.000 Erwachsenen und Jugendlichen in Sierra Leone initiiert. Dieser multipolare Ansatz wird dazu beitragen, dass Kinderarbeit auch in den nächsten Jahren weiter zurückgedrängt wird. Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) werden auch heute noch weltweit rund 215 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren zur Kinderarbeit gezwungen, davon rund 60 Prozent in der Landwirtschaft, 25 Prozent im Dienstleistungsbereich und 15 Prozent in der Industrie und sonstigen Tätigkeitsfeldern.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2013