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BADEN-WÜRTTEMBERG/909: Ausstellung "Die andere Seite der Welt" im Haus der Abgeordneten (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 148/2014

Ausstellung "Die andere Seite der Welt" im Haus der Abgeordneten
Landtagsvizepräsidentin Lösch: NS-Verbrechen dürfen niemals vergessen werden



Stuttgart. "Die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten und das unsägliche Leid der Opfer dürfen niemals vergessen werden. Einen Schlussstrich kann und darf es nicht geben." Dies betonte Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) bei der Eröffnung der Ausstellung "Die andere Seite der Welt. Von Angesicht zu Angesicht - Begegnungen" am Mittwoch, 8. Oktober 2014, im Haus der Abgeordneten. Die Ausstellung dokumentiert das über 20-jährige Wirken der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz, die sich um Begegnungen von Zeitzeugen mit jungen Menschen kümmert. Lösch dankte den Organisatoren und Mitarbeitern der Begegnungsstätte für ihre wertvolle Arbeit und sprach ihnen die Anerkennung des Landesparlaments aus. An der Eröffnung nahmen auch der Botschafter der Republik Polen in der Bundesrepublik, Jerzy Margański, Generalkonsulin Justyna Lewańska und der Direktor der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz, Leszek Szuster, teil.


Die Landtagsvizepräsidentin sagte, Auschwitz sei der Inbegriff für ein in der Menschheitsgeschichte einmaliges Verbrechen. "An diesem Ort regierten Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Barbarei, es wurden Menschen bestialisch gequält, gefoltert und ermordet. Hier war buchstäblich die Hölle auf Erden", so Lösch. "Unsere schuldbeladene Vergangenheit lastet bleibend auf uns und bedeutet eine fortwährende Verantwortung." Für die Menschen in der heutigen Zeit verbinde sich diese Verantwortung jedoch weniger mit Schuld als vielmehr mit dem Auftrag, wachsam zu sein. "Wir müssen die Würde jedes Einzelnen schützen und jeglicher Menschenfeindlichkeit wehren", erklärte Lösch.

Die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz habe das Ziel, die Erinnerungen an die NS-Verbrechen wachzuhalten. Das pädagogische Konzept der Begegnungsstätte laute "Auschwitz als Lernort". Durch zahlreiche Veranstaltungen wie Seminare, Studienreisen und Ausstellungen vermittle die Einrichtung jungen Menschen die historische Realität dieses Schreckensorts und gebe Hilfestellung bei der aktiven Aufarbeitung der Geschichte. Ein wichtiger Teil der Arbeit bestehe darin, Zeitzeugen mit Jugendlichen ins Gespräch zu bringen. Diese Treffen seien in der Ausstellung festgehalten. Die Begegnungen junger Menschen mit Überlebenden des Holocausts seien unvergesslich. "Die jungen Menschen werden zur Stimme dieser Zeitzeugen, tragen deren Berichte weiter und halten die Erinnerung wach. Dadurch ist Versöhnung möglich und damit auch eine gute Zukunft, in der man ohne Angst verschieden sein kann", zeigte sich Lösch überzeugt.

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Quelle:
Pressemitteilungen 148/2014 vom 08.10.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2014