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BADEN-WÜRTTEMBERG/931: Assistierte Ausbildung steht bundesweit vor dem Start (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 41/2015

Umsetzung einzelner Handlungsempfehlungen der Enquetekommission "Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft - Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung"

In Baden-Württemberg entwickelte assistierte Ausbildung steht bundesweit vor Start


Stuttgart. Der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 18. März 2015, mit der Umsetzung einzelner Handlungsempfehlungen der Enquetekommission "Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft - Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung" befasst. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der Grünen-Abgeordnete Siegfried Lehmann, mitteilte, habe dabei ein Hauptaugenmerk auf den Maßnahmen gelegen, die nur längerfristig realisiert werden können oder eine langfristige Vorbereitung erfordern.

"Das in Baden-Württemberg zur Integration von leistungsschwächeren Jugendlichen in reguläre betriebliche Ausbildung entwickelte Modellprojekt CARPO kann jetzt bundesweit realisiert werden, das ist sehr erfreulich", zog Siegfried Lehmann eine positive Bilanz. Wie Lehmann erläuterte, sei assistierte Ausbildung ein erfolgreicher dritter Weg zwischen betrieblicher und überbetrieblicher Ausbildung. Dazu gehörten auch die finanzielle Absicherung und die Weiterentwicklung der Qualitätsstandards für den Transfer über die derzeitigen Standorte hinaus. Gefördert werde CARPO aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des Landesprogramms "Gute und sichere Arbeit". "Bereits für 2015/2016 werden bundesweit bis zu 10.000 Plätze für assistierte Ausbildung angestrebt", legte der Ausschussvorsitzende dar.

Außerdem habe sich das Gremium darüber informiert, inwieweit die geforderte Einführung von Qualitätsentwicklungsprozessen und Einführung von Qualitätsmanagementsystemen (QMS) an Berufsbildungsstätten auf den Weg gebracht worden seien. "Grundsätzlich gibt es in allen größeren Überbetrieblichen Ausbildungsstätten QMS", bekräftigte Lehmann. Über die Weiterentwicklung bestehender Systeme hinaus würde in den kommenden Jahren unter anderem in den Ausbildungszentren der Bauwirtschaft Nachbesserungen veranlasst. "Diese haben vor allem umfangreiche Bau- und Einrichtungsinvestitionen zur Folge", so Lehmann. Angesichts einer sehr großen Palette an Bildungsangeboten und Zielgruppen, eines breiten Spektrums privater wie öffentlich-rechtlicher Träger von Überbetrieblichen Ausbildungsstätten (ÜBS) sowie einer großen Unterschiedlichkeit der ÜBS hinsichtlich Größe, Teilnehmerzahlen und Finanzausstattung sei eine weitergehende Standardisierung von QMS nicht zielführend. "Aus Sicht des Ausschusses ist es wünschenswert, dennoch an diesem Thema dranzubleiben und zu einer Vereinheitlichung der Qualitätsstandards zu kommen", fasste Lehmann zusammen.

Das Thema "Reduktion der Zahl der Ausbildungsberufe" sei im Ausschuss als sehr wichtig erachtet worden, wie Siegfried Lehmann ausführte. "Ausbildungsberufe müssen zusammengelegt werden, um unser duales Ausbildungssystem abzusichern", hob Lehmann hervor. Hierbei müsse sich die Landesregierung auch weiterhin über ihre Vertreter in den Bundes- bzw. Bund-Länder-Gremien dafür einsetzen, dass bei der Schaffung und Modernisierung von Berufen die Bildung von Berufsgruppen erfolge und die Berufsschulthematik angemessen berücksichtigt werde.

Die Maßnahme "Zeitweiser Austausch von Lehrkräften über Schularten hinweg" sei ebenfalls in der Umsetzung. Wie Lehmann erläuterte, seien vor allem in jüngerer Vergangenheit eine Vielzahl von gymnasial ausgebildeten Lehrkräften an beruflichen Schulen eingestellt worden. Auch Realschullehrkräfte hätten Einstellungsangebote erhalten. Außerdem werde in Abhängigkeit von den regionalen Gegebenheiten und Bedürfnissen ein Austausch zwischen Lehrkräften über Schularten hinweg von den Schulen vor Ort organisiert. "Hier wäre eine stärkere Systematisierung wünschenswert", gab Lehmann die Auffassung des Gremiums wieder.

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Quelle:
Pressemitteilungen 41/2015 vom 18.03.2015
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2015

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