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BADEN-WÜRTTEMBERG/1178: Debatte um Luftreinhaltung (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 22/2020

Debatte um Luftreinhaltung:

Verkehrsausschuss diskutiert über das Potenzial synthetisch hergestellter Kraftstoffe


Stuttgart. Mit zwei Anträgen der Fraktionen Grüne und FDP/DVP zur Frage, wie man den Verkehr in Baden-Württemberg klimafreundlicher gestalten kann, beschäftigte sich der Ausschuss für Verkehr in seiner Sitzung am Mittwoch, 4. März 2020. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, Karl Rombach (CDU), mit. Die Ausschussmitglieder würden dabei großes Potenzial in synthetisch hergestellten Kraftstoffen aus Erneuerbaren Energien, den sogenannten Refuels, sehen.

Der Ausschussvorsitzende erklärte, dass man sich im Gremium einig gewesen sei, dass es bei den aktuellen Veränderungen in der Verkehrsindustrie - insbesondere in der Automobilindustrie, aber beispielsweise auch in der Luftfahrt - wichtig sei, technologieoffen nach den besten Lösungen für die jeweilige Anwendung zu suchen. Bei den Antriebsmöglichkeiten könnten dies neben der Batterie auch die Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe auf Basis regenerativer Energien sein. Diese Refuels, kurz für "renewable energy fuels", könnten dabei insbesondere für den Lkw-, den Schiffs- und den Flugverkehr eine wichtige Rolle spielen. "Entscheidend hierfür ist allerdings eine ausreichende Menge an erneuerbar erzeugter elektrischer Energie. Diese muss daher ausgebaut werden", betonte Rombach.

Dem Vorsitzenden zufolge hat die Forschung zur Herstellung regenerativer Kraftstoffe in ganz Deutschland schon zu relevanten Ergebnissen und hohen Technologiereifegraden geführt. In Baden-Württemberg forsche unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Bereich Refuels. "Jedoch besteht beispielsweise in den Bereichen Elektrolyse, Kraftstoffsynthese, chemische Technologie und Kraftstoffumsetzung noch weiterer Forschungsbedarf", erklärte Rombach.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Verkehrsausschuss mit einem Antrag der CDU-Fraktion zur Qualität des Fernverkehrs auf der Gäubahn. Thema war insbesondere die geringe Pünktlichkeit der Züge und die daraus folgende Problematik, dass Anschlusszüge nicht erreicht würden. So habe die Pünktlichkeit im Jahr 2019 bei 83 Prozent gelegen, wobei auch Züge mit einer Verspätung von weniger als sechs Minuten als pünktlich gewertet würden. Zudem seien zwischen Juni und November vergangen Jahres zwischen 13 und 28 Züge pro Monat ersatzlos ausgefallen. Ursache seien hauptsächlich funktionale Mängel in der Steuerungssoftware. "Hier muss die Bahn nacharbeiten", forderte Rombach. Es gebe derzeit einen Zulassungsprozess, doch dieser sei sehr aufwendig. "Eine Installation des Software-Updates wird nach derzeitigem Stand erst ab Mitte des Jahres erfolgen", so der Ausschussvorsitzende.

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Quelle:
Pressemitteilungen 22/2020 - 4. März 2020
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2020

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