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HAMBURG/3385: Jobcenter-Telefonlisten bleiben weiter unter Verschluss (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 4. November 2015

Jobcenter-Telefonlisten bleiben weiter unter Verschluss


Kein Anruf unter dieser Nummer: Der Antrag der Fraktion DIE LINKE auf die Veröffentlichung der Durchwahlnummern zu den MitarbeiterInnen in den Jobcentern (Drs. 21/1446) ist in der gestrigen Sitzung des Sozialausschusses auf heftigen Widerstand gestoßen. Dabei musste der Geschäftsführer der Hamburger Jobcenter, Friedhelm Siepe, der neuen Sozialsenatorin Leonhard Schützenhilfe leisten. "Siepes Auftritt hat einmal mehr als deutlich gezeigt, dass ein telefonischer Kontakt nicht gewollt ist und ein Abwimmeln der Menschen mit Hilfe der Servicecenter vorgezogen wird", kritisiert Inge Hannemann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Viel wichtiger ist den Jobcentern, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Ruhe haben, nicht beantwortete Anrufe tut Siepe einfach als Einzelfälle ab. Er verkennt die Realität und die damit oftmals verbundene Not der Anrufenden." Tatsächlich bleibe etwa ein Viertel der Kontaktaufnahmeversuche unbeantwortet.

Die Kosten für die vorgeschalteten Servicecenter werden nach Siepes Worten zu 75 Prozent dadurch gegenfinanziert, dass Personal in den Jobcentern entlastet würde und folglich eingespart wird. Immerhin räumte Siepe auf die Nachfrage der SPD, inwiefern Beratungsstellen überhaupt Kontakt zu den Sachbearbeitern herstellen könne, Handlungsbedarf ein. "Es ist wichtig und notwendig, dass LeistungsbezieherInnen den direkten Draht zu ihren SachbearbeiterInnen haben und nicht in Servicecentern geparkt werden", erläutert Inge Hannemann. "Die Begründung, dass Siepe keine Beschwerden über die Servicecenter auf seinem Schreibtisch habe, ist ebenso dünn wie die Aussage, dass nach einer anonymen Kundenbefragung die Betroffenen mit dem Servicecenter zufrieden seien."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 4. November 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2015

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