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HAMBURG/3910: Förderung der freien Tanz- und Theaterszene reicht nicht (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 3. Februar 2017

Förderung der freien Tanz- und Theaterszene reicht nicht!


Wie die Kulturbehörde heute bekannt gegeben hat, wird auch in diesem Jahr nur eine geringe Zahl von Tanz- und Theater-Projekten der freien Szene gefördert. "Wir gratulieren allen Künstlerinnen und Künstlern, die für 2017 und 2018 eine Projektförderung bekommen", sagt Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Dass in diesem Jahr aber wieder nur 35 Projekte gefördert werden, zeigt, dass die Erhöhung der Projektmittel nicht ausreicht."

Schon 2016 hatte die Linksfraktion kritisiert, dass immer weniger freie Tanz- und Theaterprojekte gefördert werden, weil die Künstler_innen in ihren Anträgen nach der Einführung des Mindestlohngesetzes die Honoraruntergrenzen beachteten. Da die Projektfördersumme nicht entsprechend erhöht wurde, reduziert sich so die Zahl der geförderten Projekte - in der Spielzeit 2016/2016 waren es noch 39. "Es kann nicht sein, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Kunst durch den Mindestlohn verschlechtern, weil projektgebundene Arbeitsplätze wegfallen. Für soziale Mindeststandards in künstlerischen Berufen brauchen wir eine angemessene öffentliche Förderung", so Hackbusch weiter.

Ein weiteres Phänomen bei der Förderung der Freien Szene ist der Umstand, dass mit kleinen Beträgen zwar viel erreicht werden kann. Wenn diese aber fehlen, kann dies einschneidende Auswirkungen haben. "Es mag sein, dass aktuell ein paar mehr Euro in die Freie Tanz- und Theaterszene fließen. Doch schauen wir nur ins Gängeviertel: 20.000 Euro soll der dortige Proberaum bekommen, beantragt wurden aber 25.000 Euro. Aufgrund dieser mickrigen Differenz ist der Verein gezwungen, nun die Raummieten erhöhen", erklärt Hackbusch.

Zum Umfang der aktuell beantragten Projekte wird die Fraktion DIE LINKE eine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat richten.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 3. Februar 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2017

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