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HAMBURG/4062: Senat feuert Lehrkräfte - "Schäbig und kurzsichtig" (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 26. Juni 2017

Senat feuert Lehrkräfte: "Schäbig und kurzsichtig"


Händeringend hatte die Schulbehörde vor zwei Jahren Fachlehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache gesucht, insbesondere zur Ausbildungsvorbereitung für Migrant_innen (AvM). Nun laufen diese Vorbereitungen aus - und damit offenbar auch die Verträge der Lehrkräfte. Das ergibt eine Anfrage (Drs. 21/9468) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Das ist nicht nur schäbig, es ist auch politisch kurzsichtig", erklärt dazu Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Schäbig ist es, weil der Senat die Lehrkräfte, die ihm in der Not geholfen haben, nun einfach feuert. Kurzsichtig ist es, weil die geflüchteten Jugendlichen mit einer Ausbildungsvorbereitung allein auf dem Arbeitsmarkt kaum etwas anfangen können. Das müssten auch der Senat und die angeblichen Expert_innen in der Schulbehörde wissen." Bürgermeister Scholz selbst hat auf dem Gewerkschaftstag der GEW eingeräumt: "Ohne Abschluss haben junge Leute heute kaum noch Chancen. In Zukunft wird es maximal für zehn Prozent der Beschäftigten Jobs geben, die man als Ungelernte verrichten kann."

DIE LINKE fordert daher Integration aus einem Guss. Die geflüchteten Jugendlichen brauchen - wie alle Hamburger Jugendlichen - nicht nur eine Ausbildungsvorbereitung, sondern eine anerkannte Berufsausbildung. "Nur 15 bis 20 Prozent der geflüchteten Jugendlichen aus dem ersten Durchgang der AvM haben einen Ausbildungsplatz gefunden - das ist viel zu wenig", so Boeddinghaus. "Solange der Ausbildungsmarkt nicht genügend Ausbildungsplätze bereitstellt, muss der Senat dies tun: mit geförderter außerbetrieblicher Ausbildung. Und dazu werden die Lehrkräfte mit Deutsch als Zweitsprache dringend gebraucht. Sie dürfen keinesfalls entlassen werden!"

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 26. Juni 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2017

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