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MECKLENBURG-VORPOMMERN/1974: Notwendigkeit für Vernehmung von Dieter Brammertz untermauert (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 5. Mai 2014

Heutige Zeugenanhörungen untermauern Notwendigkeit für Vernehmung von Dieter Brammertz

Stefanie Drese: Zahlungsausfall von zwei Schiffsbestellern im Jahr 2011 wog schwer



Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) zu den P+S-Werften hat heute die Vernehmung von weiteren Zeugen fortgesetzt. Zum Verlauf des Sitzungstages erklärt die Obfrau der SPD-Landtagsfraktion für den PUA, Stefanie Drese:

"Die Anhörungen des ehemaligen Geschäftsführers der HSW Treuhand, Markus Stadler und von Holger Jandke von der Wirtschaftsberatung PWC haben vor allem eines deutlich gemacht: Zur Erfüllung des PUA-Untersuchungsauftrags ist die Vernehmung von Dr. Dieter Brammertz dringend erforderlich. Als Geschäftsführer (CEO) der Werften von Februar 2010 bis Juli 2012 kannte Brammertz zu diesem Zeitpunkt die Situation im Unternehmen besser als jeder andere. Und die Entscheidungen fielen auf Grundlage der Zahlen der P+S-Geschäftsführung. Brammertz ist ein Kronzeuge für den PUA und muss als Zeuge zu wesentlichen Themenkomplexen aussagen.

Deshalb hat die SPD-Fraktion die nochmalige Vernehmung von Dieter Brammertz beantragt. Wir gehen davon aus, dass er unmittelbar nach der Sommerpause in den PUA vorgeladen wird."

Zu den heutigen Zeugenvernehmungen erklärt Stefanie Drese:

"Durch die Befragung von Markus Stadler sind nochmals die hohen Finanzierungskosten der Treuhandlösung deutlich geworden. Er führte dabei jedoch aus, dass sich diese 'im üblichen Rahmen' bewegt hätten und weder vom Land noch vom Bund beeinflusst werden konnten.

Als wichtigen Einschnitt in die Geschäftsentwicklung der P+S-Werften bezeichnete Stadler die Nichteinhaltung vertragsgemäßer Zahlungspflichten durch zwei Reedereien im Jahr 2011. Dadurch wäre es zu ersten Planabweichungen gekommen und hätte der Sanierungsplan geändert werden müssen. Gleichzeitig hob Stadler hervor, dass der Geschäftsführer Brammertz bis zu seinem Ausscheiden die Entwicklung der P+S-Werften stets im Soll dargestellt hat, während sein Nachfolger nur wenige Wochen nach Dienstantritt die Insolvenz anmelden musste. Diese Diskrepanz kann nur Dieter Brammertz aufklären.

Der damalige Gutachter Holger Jandke untermauerte in seiner Anhörung die Position der Wirtschaftsberatung PWC, dass die P+S-Werften sanierungsfähig waren. Auf Grundlage der Werften-Geschäftszahlen von Dieter Brammertz und der sich daraus ableitenden KPMG-Berichte habe sein Unternehmen den Werften eine positive Fortführungsprognose attestiert und der Landesregierung ein entsprechendes Sanierungsgutachten vorgelegt. Auch er bewertete den Zahlungsausfall durch die Reedereien als schwerwiegend und Beginn der Nichteinhaltung des Sanierungsplans."

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2014