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RHEINLAND-PFALZ/3143: Milchviehhaltung bleibt für den ländlichen Raum prägend (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz vom 04.07.2014

Milchviehhaltung bleibt für den ländlichen Raum prägend

Anpassung der Fettkorrektur wäre weiterhin notwendig und sinnvoll



Anlässlich eines Informationsbesuchs bei der Molkerei Arla am Standort in Pronsfeld erklären Thorsten Wehner, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, und Monika Fink, SPD-Landtagsabgeordnete aus der Eifel und Mitglied im Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags:

Milchviehhaltung, Mutterkuhhaltung und Grünland prägen den ländlichen Raum und bleiben wichtig für die Landwirtschaft. Molkereien müssen sich fit für Wettbewerb und Export aufstellen. Hierzu gehört auch eine gewisse Größe der Molkerei bzw. des Molkereiunternehmens, um am Markt handlungsfähig zu bleiben. Am Beispiel der Fusion von MUH mit Arla Foods zur MUH Arla eG konnte zudem gezeigt werden, dass durch Fusion auch stabile Preise zugunsten der Milchviehbetriebe gesichert werden konnten.

Aus agrarpolitischer Sicht wäre für die verbesserte Aufstellung im Wettbewerb eine Anpassung der Fettkorrektur auch im letzten Quotenjahr 2014/2015 notwendig und sinnvoll gewesen, auch um die Belastungen durch die so genannte Superabgabe zu verringern. Eine Abschaffung hätte für überdurchschnittlich fette Milch eine Anhebung der Milchquote um europaweit 1,7 % bedeutet. Insbesondere Frankreich hatte sich jedoch dafür ausgesprochen, eine solche Entscheidung mit anderen Maßnahmen zu verknüpfen.

Im Hinblick auf das Ende der Milchquote im Jahr 2015 müssen sich Milchwirtschaft und Milchviehbetriebe weiter leistungsstark und wettbewerbsfähig aufstellen. Hierzu leisten die Molkereien als zukunftsfähige und genossenschaftlich organisierte Zusammenschlüsse einen wichtigen Beitrag. Mit den Milchviehbetrieben haben wir trotz des andauernden Strukturwandels starke landwirtschaftliche Betriebe, die einen wichtigen Beitrag zur Ernährung leisten und die Landschaft pflegen. Ein Zurück zur Milchquote wird es nicht geben und eine Milchliefermengenregulierung als 'Quote light' ist zudem weder realistisch noch sinnvoll. Was weiter gebraucht wird, ist die Stärkung eines krisenfesten europäischen Milchmarktes. Hierzu gehören die Möglichkeit der Krisenintervention, private Lagerhaltung und eine politisch weiter anzustrebende Risikoausgleichsrücklage für den einzelnen Betrieb. Planungssicherheit und Wettbewerbsorientierung bleiben der Rahmen zur Weiterentwicklung der Betriebe. Mit der landwirtschaftlichen Förderpolitik von EU, Bund und Land kann durch gute Rahmenbedingungen dazu beigetragen werden, dass die Landwirtschaft nachhaltig und wettbewerbsfähig aufgestellt ist. Hier bleibt auch die Investitionsförderung wichtig, etwa um moderne Ställe zu ermöglichen.

Von Landesseite hat der Landeskontrollverband eine herausgehobene Bedeutung für die Milchviehbetriebe, indem er wichtige Dienstleistungen erbringt. Auf Seite der Betriebe haben wir zunehmend moderne landwirtschaftliche Betriebe mit luftigen und offenen Ställen, die sowohl zur Tiergesundheit und zum Tierwohl als auch zur verbesserten Milchleistung beitragen. Mit einem Qualitätsprogramm, wie es beispielsweise bei Arla am Standort in Pronsfeld existiert, kann zudem positiven Einfluss auf die Tierhaltung des einzelnen Betriebes ausgeübt werden. Insgesamt brauchen wir moderne und am Markt orientierte Molkereien, die in der Lage sind, ihre Gewinne an die Betriebe weiterzugeben.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Juli 2014
SPD Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Telefon: 06131 / 208 3218, Fax: 06131 / 208 4217
Internet: www.spdfraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juli 2014