Der Landtag - Nr. 01 / April 2017
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein
PLENUM
Gesucht: ein neuer Feiertag für den Norden
Was Feiertage anbelangt, ist Schleswig-Holstein in Deutschland das Schlusslicht. Wie in Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen gibt es zwischen Nord- und Ostsee nur neun freie Tage pro Jahr. Demgegenüber hat Bayern 13 solcher Tage. Aber: Die Chancen auf einen weiteren Feiertag im Lande steigen. Im Februar brachten Piraten und Koalition verschiedene Modelle ins Spiel. CDU und FDP waren grundsätzlich dagegen.
23. Mai - Tag des Grundgesetzes
Die Piraten wollten per Gesetzentwurf den 23. Mai als "Tag des
Grundgesetzes" zum Feiertag machen.
"Wir wollen einen Feiertag, der konfessionsübergreifend große Akzeptanz genießen soll", so der Abgeordnete Wolfgang Dudda: "Unser Grundgesetz ist das Beste, was den Deutschen in ihrer langen Geschichte passiert ist." Am 23. Mai 1949 verkündete der Parlamentarische Rat in Bonn das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
*
31. Oktober - Reformationstag
Der Tag, an dem Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen an die
Wittenberger Schlosskirche gehämmert haben soll, gilt als Beginn der
Kirchenreformation und ist in diesem Jahr einmalig bundesweit ein
Feiertag. Kirchen und DGB wollen diesen Tag auch in Zukunft
arbeitsfrei halten. Peter Eichstädt (SPD) bekundete Sympathie: "Wir
müssen darüber reden, welches Ereignis geeignet und bedeutsam ist, um
besonders hervorgehoben zu werden." Eka von Kalben (Grüne) meinte
dagegen: "Ein weiterer Feiertag sollte nicht ein religiöser Feiertag
sein."
*
13. Dezember - Tag der Landesverfassung
Einen "Tag der Landesverfassung" brachte Lars Harms (SSW) ins Spiel.
Am 13. Dezember 1949 beschloss der Landtag die Landessatzung, die
Vorläuferin der heutigen Landesverfassung. "Wir wollen
Schleswig-Holstein feiern", so Harms - als "Staat, in dem Demokratie
herrscht, in dem Rechtsstaatlichkeit herrscht, in dem ein großer
Gemeinsinn herrscht". Der Tag unterstreiche zudem "die
Eigenstaatlichkeit des Landes Schleswig-Holstein".
*
"Kein Bedarf"
Schleswig-Holstein müsse sich einen zusätzlichen Feiertag erst
erarbeiten, mahnte Hartmut Hamerich (CDU). Denn Bayern habe trotz
seiner vielen arbeitsfreien Tage eine deutliche höhere
Wirtschaftskraft. Zwar sei Schleswig-Holstein "das
Feiertagsarmenhaus", stellte Wolfgang Kubicki (FDP) fest. Aber: "Diese
strukturelle Benachteiligung hat die Schleswig-Holsteiner nicht davon
abgehalten, die glücklichsten Menschen in ganz Deutschland zu sein."
Das besagt zumindest eine kürzlich veröffentlichte Studie.
*
Quelle:
Der Landtag, Nr. 01 / April 2017, S. 21
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Tobias Rischer (verantwortlich)
Telefon: 0431/988 1120
E-Mail: tobias.rischer@landtag.ltsh.de
Internet: www.sh-landtag.de
Abonnement und Versand sind kostenfrei.
veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2017
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang