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SCHLESWIG-HOLSTEIN/2211: 20 Millionen Euro für Holstein Kiel und den Breitensport (Der Landtag)


Der Landtag - Nr. 02 / Juni 2018
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein

20 Millionen Euro für Holstein Kiel und den Breitensport


Das Land will weitere 20 Millionen Euro für den Ausbau von Sportstätten bereitstellen. Das Geld soll je zur Hälfte in das veraltete Stadion des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel und in den Breitensport fließen. Die von Jamaika angekündigte Finanzspritze stieß in der Juni-Sitzung auch bei der Opposition auf Zustimmung.


Hintergrund: Das Holstein-Stadion hat mit der rasanten sportlichen Entwicklung nicht Schritt gehalten. Der Verein spielt derzeit mit einer Ausnahmegenehmigung des Profi-Verbandes Deutsche Fußballliga (DFL) in der zweithöchsten Spielklasse. Bei einem Aufstieg ins Oberhaus, den die "Störche" in der vergangenen Saison nur knapp verpassten, hätte sogar ein Zwangsumzug in eine andere Stadt gedroht.

Christopher Vogt (FDP) kritisierte die DFL, die eine "Posse" um einen möglichen Umzug losgetreten habe. Er betonte, dass das Land die Kieler Profis nicht dauerhaft bezuschussen werde und unterstrich: "Auch bei anderen Vereinen würden wir uns so verhalten." Kleineren aber erfolgreichen Vereinen dürfe nicht die Chance auf den Aufstieg verwehrt werden, nur "weil das Stadion nicht chic genug ist", sagte Eka von Kalben (Grüne). Die Arena muss nach DFL-Vorgaben mindestens 15.000 Zuschauern Platz bieten, darunter sollen 8.000 Sitzplätze sein. Derzeit sind es 11.000 Plätze, darunter 2.500 Sitzplätze. Allerdings: Die Summe soll nur fließen, wenn sich die Stadt und die Sponsoren der KSV Holstein mindestens mit der gleichen Summe beteiligen. "Alles, was jetzt noch fehlt, ist die Zusage der Stadt Kiel", mahnte CDU-Fraktionschef Tobias Koch und forderte "umgehende Entscheidungen". Das Land hatte bereits im vergangenen Jahr sieben Millionen Euro für den Stadionausbau bereitgestellt.

Kathrin Wagner-Bockey (SPD) pochte darauf, dass die Landeszuschüsse an Bedingungen geknüpft sein müssten, etwa die "Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen im Sport". Sie spielte darauf an, dass Holstein zwischenzeitlich erwogen hatte, seine Fußballfrauen aus Kostengründen auszugliedern. Solche Vorgaben hielt Frank Brodehl (AfD) für "ideologisch-floskelhaftes Geplänkel". Die KSV Holstein sei bereits sozial stark engagiert und biete etwa Livereportagen für Sehgeschädigte oder ein Sozialprojekt für junge Fans. Lars Harms (SSW) betonte: "Wir brauchen eine Verstetigung der Mittel für die Sportstättenförderung - sei es für den professionellen Bereich als auch für den Breitensport."


"Antragsflut" bei Fördermitteln für die Kommunen

Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) berichtete von einer "Antragsflut" bei der Sportförderung des Landes. Für " kommunale Spielfelder- und Laufbahnsanierungen" seien bis April bereits Zuschüsse von 9,5 Millionen Euro beantragt worden. Damit sei das Programm um 3,4 Millionen Euro überzeichnet. "Wir haben uns vorgenommen, alle richtlinienkonformen Anträge in diesem Jahr positiv zu bescheiden und zu genehmigen", so Grote.

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Quelle:
Der Landtag, Nr. 02 / Juni 2018, S. 11
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2018

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