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AUSSEN/1506: Sigmar Gabriel zum Tod von Shimon Peres


SPD-Pressemitteilung vom 28. September 2016

Sigmar Gabriel zum Tod von Shimon Peres


Am 28. September 2016 ist der ehemalige israelische Präsident und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres im Alter von 93 Jahren verstorben. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sigmar Gabriel würdigt ihn mit folgenden Worten:

Wir trauern um Shimon Peres, einen der großen und herausragenden Politiker und Staatsmänner unserer Zeit. Er war ein Brückenbauer und Friedensstifter. Wie kaum ein anderer hat er das politische Gesicht Israels geprägt. Als Ministerpräsident, Außenminister und zuletzt auch als Staatspräsident übernahm er Verantwortung für das Land. Dabei galt sein politisches Wirken nicht nur dem Wohle und der Sicherheit Israels. Für ihn gab es nie einen Zweifel, dass ein gerechter Ausgleich und ein friedliches Zusammenleben mit den Palästinensern und den arabischen Nachbarn Voraussetzung für das Wohl aller Menschen in der Region ist. Mit dem Osloer Friedensprozess wurde 1994 ein Durchbruch erzielt: Für die Vereinbarungen, die den Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung und für ein friedliches Miteinander zwischen Israelis und Palästinenser ebnen sollten, wurden Shimon Peres wie auch Jitzchak Rabin und Jassir Arafat mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Auch in politisch schwierigen Zeiten hat Peres das Erbe des Osloer Friedensprozesses verteidigt. Mit dem Peres Center for Peace warb er gerade auch bei jungen Menschen für Frieden im Nahen Osten.

Shimon Peres war ein Mensch, der stets nach dem Gemeinsamen suchte und nicht das Trennende betonte. Mit seinem Eintreten für den Austausch und die Zusammenarbeit mit Partnern in Europa und insbesondere Deutschland warb er stets eindrucksvoll für Vertrauen und Versöhnung. Er baute Brücken zwischen den Menschen. Auch als Vorsitzender der israelischen Arbeitspartei lagen ihm der aktive politische Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der SPD und der Awoda am Herzen.

Unvergessen ist für mich seine Rede, die er im Januar 2010 als israelischer Staatspräsident vor dem Deutschen Bundestag hielt. Die vorsichtige Annäherung beider Länder kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Shoa bezeichnete Peres so: "Die Brücke über dem Abgrund wurde mit schmerzenden Händen und Schultern, die dem Gewicht der Erinnerung kaum standhielten, aufgebaut und sie steht auf starken, moralischen Grundfesten." Shimon Peres war ein Freund Deutschlands.

Wir werden Shimon Peres Andenken bewahren.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 206/16 vom 28. September 2016
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2016

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