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GESUNDHEIT/934: Geburt von genmanipulierten Babys - Grenzüberschreitung in China


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 27. November 2018

Arbeitsgruppe: Bildung und Forschung

Geburt von genmanipulierten Babys: Grenzüberschreitung in China


René Röspel, zuständiger Berichterstatter:

Sollten die Meldungen aus China stimmen, dass gentechnisch veränderte Babys zur Welt gebracht wurden, so stellt dies eine Grenzüberschreitung dar, vor der schon Bundespräsident Johannes Rau in seiner Berliner Rede 2001 gewarnt hat.

"Abgesehen vom höchst fraglichen Nutzen dieser genetischen Manipulation eines Menschen ist ein gesundheitlicher Schaden für die Kinder nicht auszuschließen - sie sind offenbar von den Forschern als Versuchskaninchen benutzt worden. Offenbar dient dieser Eingriff in erster Linie der Sensationslust der Forscher.

Das zentrale ethische Problem aber ist der Eingriff Dritter in die genetische Beschaffenheit eines Menschen. Wer darf denn eigentlich entscheiden, welche genetische Ausstattung eines Nachkommen richtig oder falsch ist? Eine solche Entscheidung gehört nicht in Menschenhand, Konsequenzen sind nur schwer abschätzbar.

Nicht nur die Zulassung einer solchen Vorgehensweise zeugt von unverantwortlichem Umgang mit Wissenschaft in China, auch das offenbar hemmungslose Ausnutzen der Ängste und Nöte betroffener Eltern ist nicht akzeptabel.

Die Veröffentlichung trifft die Debatte um einen FDP-Antrag, der die Nutzung neuer Verfahren in der Gentherapie fordert. Wir sind gespannt, ob die aktuellen Entwicklungen in China der 'technologische Fortschritt' ist, den sich die FDP vorstellt."

Copyright 2018 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. November 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2018

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