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KULTUR/184: Bund, Länder und Kommunen stellen sich der Verantwortung für NS-Raubkunst


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 9. Oktober 2014

Arbeitsgruppe: Kultur und Medien

Bund, Länder und Kommunen stellen sich der Verantwortung für NS-Raubkunst



Siegmund Ehrmann, zuständiger Berichterstatter:

Der Kabinettsbeschluss zur Einrichtung einer von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Stiftung "Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste" ist ein wichtiger und sinnvoller Schritt, um die Provenienzforschung zu stärken und das im Koalitionsvertrag enthaltene Vorhaben umzusetzen.

"Nachdem im Haushalt 2014 und 2015 bereits zusätzliche Mittel für die Provenienzforschung bereit stehen, soll mit dem "Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste" auch eine strukturelle Verbesserung entstehen. Die Dimension des Problems von NS-Raubkunst und der Erforschung ihrer Herkunft, um im Sinne des Washingtoner Konsenses Wiedergutmachung zu leisten, ist mit dem so genannten Schwabinger Kunstfund noch einmal besonders deutlich geworden. Die Koalition hat dieses Thema ganz oben auf ihre Agenda gesetzt. Deutschland trägt eine ganz besondere Verantwortung, wenn es darum geht NS-Unrecht aufzuarbeiten und wiedergutzumachen.

Der Vorschlag, ein "Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste" folgt diesem Auftrag und soll gemeinsam mit den Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden realisiert werden. Das ist ein beeindruckendes Vorgehen und unterstreicht die Bedeutung, die alle Akteure dieser Stiftung beimessen. Im Wesentlichen wird es ihre Aufgabe sein, bisherige Aktivitäten auf Bundesebene zu bündeln und damit die verschiedenen Akteure und Projekte zur der Forschung zur NS-Raubkunst zu unterstützen.

Dadurch kann ein wichtiger Beitrag zur Rückführung von NS-verfolgungsbedingt entzogener Kunst geleistet werden. Zudem soll die im Koalitionsvertrag ebenfalls festgelegte Aufarbeitung von Kulturgutverlusten aus der SBZ/DDR ein wichtiges Aufgabenfeld des Zentrums sein.

Mit Schaffung dieser Institution geben Bund, Länder und Kommunen ein eindeutiges Bekenntnis für die bleibende Verantwortung Deutschlands bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und dem damit bis heute andauernden Unrecht. Wir werden diesen Weg weiter nach Kräften unterstützen."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 616 vom 9. Oktober 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2014