Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → SPD


KULTUR/200: Wir wollen die Buchkultur erhalten und fördern


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 11. März 2015

Arbeitsgruppe: Kultur und Medien

Wir wollen die Buchkultur erhalten und fördern


Martin Dörmann, kultur- und medienpolitischer Sprecher;
Burkhard Blienert, zuständiger Berichterstatter:

Die heute eröffnete Leipziger Buchmesse präsentiert Verlage und Literatur in Zeiten umwälzender Veränderungen durch Digitalisierung und Online-Buchhandel. Dieser Wandel darf nicht auf Kosten von Qualität und Vielfalt unserer Buchkultur gehen.

"Wie in jedem Frühjahr treffen sich Autoren, Leser, Buchhändler und Verlage auf der Leipziger Buchmesse, um sich zu informieren, auszutauschen und Neues zu entdecken. Mit Europas größtem Lesefest "Leipzig liest" schafft die Messe besondere Nähe zum Publikum. Auch in diesem Jahr muss sich die Leipziger Buchmesse den anhaltenden Umwälzungen auf dem Buchmarkt stellen. Der zunehmende Anteil der E-Books - bereits jeder Vierte liest elektronisch - und der Trend zum Self-Publishing sind neben dem wachsenden Online-Markt die großen Herausforderungen für Verlage und Buchhandel.

Deshalb wollen wir dem örtlichen inhabergeführten Buchhandel den Rücken stärken. Gemeinsam mit unserem Koalitionspartner haben wir die Ausschreibung eines neuen Preises beschlossen, mit dem kleinere unabhängige Buchhandlungen gefördert werden sollen. Insgesamt stehen dafür jährlich eine Million Euro zur Verfügung. Im kommenden Herbst soll die Auszeichnung erstmals vergeben werden.

Gerade in den angebrochenen digitalen Zeiten des E-Books begreift die SPD den kleineren Buchhandel als einen wichtigen Bestandteil unserer kulturellen Infrastruktur. Buchläden beleben unsere Innenstädte und sind Garanten für die Vielfalt auf dem deutschen Buchmarkt. Hier gehen die Bücher nicht einfach über den Ladentisch, vielmehr erfahren die Menschen die Begegnung mit der Literatur in der persönlichen Beratung. Die Zusammenstellung eines literarischen Sortiments, Lesungen und andere kulturelle Aktivitäten sind unersetzliche Angebote. Mit dem Preis wollen wir beim Buchhandel Mut machen, die eigenen Stärken weiter zu entwickeln und innovative Geschäftsmodelle voranzutreiben.

Keine guten Nachrichten gibt es derzeit für die kleineren Verlage aus Luxemburg. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass der Mehrwertsteuersatz für E-Books nicht ermäßigt werden darf. Dies wird damit begründet, dass E-Books eine Dienstleistung, nicht aber ein Kulturgut seien. Diese Einschätzung weisen wir entschieden zurück. Auch E-Books sind Kulturgüter, die ermäßigt zu besteuern sind. So haben wir es im Koalitionsvertrag verabredet. Jetzt sind die Kulturstaatsministerin und der Bundesfinanzminister aufgefordert, ihren Einfluss in Brüssel geltend zu machen."

Copyright 2015 SPD-Bundestagsfraktion

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 167 vom 11. März 2015
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang