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KULTUR/105: Eröffnung der Willy-Brandt-Ausstellung in Berlin


SPD-Pressemitteilung 213/12 vom 19. Juni 2012

Wowereit: Im Sinne Willy Brandts: Deutschlands Verantwortung für Europa wahrnehmen



Anlässlich des heutigen Festakts zur Eröffnung der Willy-Brandt-Ausstellung in Berlin erklärt der stellvertretende Parteivorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit:

Die deutsche Sozialdemokratie freut sich über die Eröffnung der Dauerausstellung zu Ehren ihres langjährigen Vorsitzenden, ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, deutschen Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt im Herzen der Hauptstadt. Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin und Deutschland würdigen damit die herausragenden Leistungen eines der bedeutendsten deutschen Politiker des 20. Jahrhunderts.

Willy Brandts Leben galt den Menschen in unserem Land - in Ost und West. Wie kein anderer Politiker gab er den Menschen Hoffnung, dass die Teilung, unter der sie litten, eines Tages beendet sein werde: "Der Tag wird kommen, an dem das Brandenburger Tor nicht mehr an der Grenze liegt", sagte er 1959.

Für dieses Ziel hat Willy Brandt gelebt und gearbeitet und es erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit, dass er den Tag erleben durfte, an dem die Teilung Deutschlands überwunden wurde, an dem die Menschen in der DDR die widernatürliche Trennung überwanden. Damals, 1989, appellierte Willy Brandt an die historische Verantwortung der Deutschen: "Es gilt jetzt neu zusammenzurücken, den Kopf klar zu behalten, und das so gut wie möglich zu tun, was unseren deutschen Interessen ebenso entspricht wie unserer Pflicht gegenüber unserem europäischen Kontinent".

Dieser Appell ist heute so aktuell wie damals: In Zeiten großer politischer Verunsicherung in Europa müssen wir Deutschen uns dieser Verantwortung immer bewusst sein. Das Zusammenwachsen Europas muss unser gemeinsames Ziel bleiben, um Frieden nachhaltig zu sichern und den Menschen eine Perspektive zu geben.

Wir haben jetzt die Möglichkeit und die historische Verantwortung die Weichen hin zu einer politischen Union zu stellen. Gerade in der jetzigen Finanzkrise gilt es, den Menschen wieder in den Mittelpunkt zu rücken und nationale Eigeninteressen hinter das Gemeinwohl des europäischen Volkes zurückzustellen. Es geht um ein soziales Europa, gegenseitige Solidarität und Chancen gerade auch für die jungen Menschen in Europa. Diese Krise muss Vertrauen schaffen, um alle von der Bedeutung der europäischen Einheit überzeugen zu können und das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu stärken. Nur so kann es gelingen, antidemokratischen rechtsextremen und rechtsextremistischen Kräften in den europäischen Ländern entgegenzuwirken. Dieser großen Gefahr müssen sich alle politisch Handelnden stets bewusst sein.

Vertrauen schaffen, um Großes bewirken zu können - so lässt sich das Handeln Willy Brandts beschreiben. Diese Maxime hat nicht an Bedeutung verloren.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 213/12 vom 19. Juni 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2012