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MEDIEN/351: Pressefreiheit und Qualitätsmedien gehören zusammen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 2. Mai 2014

Arbeitsgruppe: Kultur und Medien

Pressefreiheit und Qualitätsmedien gehören zusammen



Martin Dörmann, kultur- und medienpolitischer Sprecher:

Der von der UNESCO ins Leben gerufene "Internationale Tag der Pressefreiheit" am 3. Mai , ist erneut Anlass, auf die weltweite Zunahme von Willkür- und Gewaltmaßnahmen gegenüber Journalistinnen und Journalisten und gleichzeitig auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für Demokratien hinzuweisen. Auch wirtschaftlicher Druck und Medienkonzentration beeinflussen die Qualität des Journalismus immer mehr.

"Bei der aktuellen Krise in der Ukraine stehen auch Journalisten im Fokus der Auseinandersetzungen. Erst vor wenigen Tagen kam ein US-Journalist frei, der mehrere Tage von pro-russischen Milizen festgehalten wurde. Es geht dabei um die Unabhängigkeit der Berichterstattung und die Deutungshoheit in den Medien. Journalistinnen und Journalisten riskieren oft ihr Leben, um gerade in Konfliktregionen und militärischen Krisen dafür zu sorgen, dass die Ursachen und Hintergründe erkennbar und dadurch möglicherweise eine Lösung vereinfacht werden. Unabhängige Medien sind ein fundamentaler Wert unserer demokratischen Gesellschaft. Wie gefährdet dieser ist, zeigen die von der Organisation "Reporter ohne Grenzen" regelmäßig veröffentlichten Statistiken zu den Repressionen gegenüber Journalisten, aber auch die Rangliste der Pressefreiheit sowie die Liste der Feinde der Pressefreiheit und des Internets.

Die diesjährige Würdigung der "Helden der Pressefreiheit" durch Reporter ohne Grenzen lenkt den Blick auf einen weiteren, für unser demokratisches Verständnis besonders bedrohlichen Umstand: Die Beschränkungen der Pressefreiheit auch in freiheitlich demokratischen Gesellschaften. Die Arbeit von Enthüllungsreportern wie Glenn Greenwald und anderen zeigt, wie wichtig es ist, dass auch in westlichen Demokratien unabhängiger Journalismus existieren kann und muss, um Fehlentwicklungen aufzuzeigen, Zustände kritisch zu hinterfragen und Hintergründe aufzudecken. Dazu braucht es auch den Mut von Zeitungsmachern, diese häufig aufwendigen und oft auch nicht leicht verdaulichen Recherchen zu ermöglichen. Es spricht für die Qualität eines Mediums, wenn das möglich ist. Und es wird sich langfristig auszahlen, wenn eine Zeitung oder ein Sender für kritischen und guten Journalismus bekannt sind, wodurch das Vertrauen in dieses Medium gestärkt wird.

Medienunternehmen sind zu ermuntern, auch und gerade in der digitalen Welt auf die Qualität ihrer Inhalte zu setzen, um sich gegenüber anderen, die das nicht tun, abzusetzen."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 236 vom 2. Mai 2014
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2014