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MEDIEN/423: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss die Vielfalt des Sports abbilden


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 29. November 2016

Arbeitsgruppe: Sport

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss die Vielfalt des Sports abbilden


Jeannine Pflugradt, zuständige Berichterstatterin:

Die olympischen Winter- und Sommerspiele von 2018 bis 2024 werden in Deutschland nicht vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sondern von den privaten Sendern Eurosport und DMAX übertragen. Die Verhandlungen um Lizenzen zwischen ARD und ZDF auf der einen sowie dem Rechteinhaber Discovery Communications auf der anderen Seite führten zu keiner Einigung. Die Prioritätensetzung der öffentlich-rechtlichen Sender und des Rundfunk- beziehungsweise Fernsehrates bei der Sportberichterstattung muss in Frage gestellt werden.

"Wie nun bekannt wurde, zeigten sich Vertreter von ARD und ZDF in den Verhandlungen um die olympischen Übertragungsrechte in Deutschland nicht besonders ambitioniert. Anscheinend waren sie nicht dazu bereit, mehr als 100 Millionen Euro für die Rechte an den Spielen in Peyongchang 2018 und Tokio 2020 zu bezahlen. Das US-amerikanische Unternehmen Discovery Communications, Mutterkonzern der Sender Eurosport und DMAX, forderte wohl 150 Millionen Euro. Der Sportrechte-Intendant der ARD, Ulrich Wilhelm, begründete die geringen Bemühungen um die Rechte mit der wirtschaftlichen Verantwortung im Umgang mit Beitragsgeldern.

Dennoch werden Zuschauer Olympia auch in Zukunft im frei empfangbaren Fernsehen verfolgen können, nur eben nicht bei ARD und ZDF, sondern bei Eurosport und DMAX. Es wird aber nicht in gleicher Art und Weise berichtet. Die Paralympics werden gar nicht gezeigt. Der ARD-Rundfunkrat sollte sich fragen, ob er seine Prioritäten bei der Sportberichterstattung richtig setzt. Dort wo 150 Millionen Euro für vier Olympische Spiele in einem Zeitraum von sechs Jahren fehlen, werden jedes Jahr 134 Millionen Euro für die Fußball-Bundesliga ausgegeben. Im Gegensatz zu privaten Fernsehsendern ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk keinen Marktinteressen unterworfen. Deshalb muss er seinem öffentlichen Auftrag, die Vielfalt des Sports abzubilden, wieder gerecht werden."

Copyright 2016 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 741 vom 29. November 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2016

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