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SOZIALES/1721: Integration - Populismus wird niemals zu einem Gefühl des Miteinanders führen


SPD-Pressemitteilung 53/12 vom 2. März 2012

Özoguz: Populismus wird niemals zu einem Gefühl des Miteinanders führen


Anlässlich der vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegebenen und gestern vorgelegten Studie "Lebenswelten junger Muslime in Deutschland" erklärt die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz in einem Interview für das Internetportal spd.de:

"Die Studie befasst sich mit einem wichtigen Thema, nämlich möglichen Radikalisierungstendenzen in unserer Gesellschaft und kommt auch zu interessanten Erkenntnissen innerhalb der befragten Gruppe von Personen. Diese ist allerdings zu klein, um entstehende Prozentwerte als repräsentativ für alle in Deutschland lebenden Muslime anzusehen. Darauf weisen die Autoren der Studie ausdrücklich hin. Die mangelnde Repräsentativität hat übrigens auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, moniert."

"Auch wenn die Studie keine repräsentativen Zahlen liefert, müssen wir natürlich immer genau hinsehen, ob Menschen sich von der Mitte unserer Gesellschaft entfernen. Radikalisierung und extremistische Einstellungen sind vielfältig, Ursachen können sich aber ähneln. Bildung, Ausbildung und Berufstätigkeit für alle jungen Menschen in unserem Land sind zentrale Voraussetzungen. Die Studie zeigt, dass mehr gesellschaftliche Akzeptanz und die Bemühung, Jugendliche in die Mitte zu holen, besonders wichtig sind. Die Ergebnisse sagen sogar auch, dass Einbürgerungen und die doppelte Staatsbürgerschaft wichtige Schritte auf diesem Weg sein können."

"Integration ist ein gesellschaftliches Querschnittsthema, das viele Bereiche betrifft. Bildung und Ausbildung habe ich bereits genannt. Es geht zudem um vernünftige Lebensverhältnisse für die Menschen - hier sind mir die massiven Kürzungen der Regierung im sozial-integrativen Städtebau ein Dorn im Auge. Und es geht darum, nicht mehr zwischen "wir" und "die" zu unterscheiden - darum ein gesellschaftliches Miteinander zu fördern, in dem jeder gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben kann. Ich kann nur noch einmal wiederholen: Populismus wird niemals zu einem Gefühl des Miteinanders führen und die Bundesregierung sollte vermeiden, solche Studien dem Populismus preis zu geben."

Den vollständigen Text finden Sie unter www.spd.de.


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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 53/12 vom 2. März 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2012