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NAHOST/800: Bahrain - Polizei und Militärs verfolgen verletzte Demonstranten bis ins Krankenhaus (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 7. April 2011


Bahrain: Razzia im Krankenhaus - Polizei und Militärs verfolgen verletzte Demonstranten

Von Grit Porsch

Berlin, 7. April (IPS) - Für verletzte Demonstranten in Bahrain, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist der Klinikaufenthalt zu seinem Sicherheitsrisiko geworden. Die Hilfsorganisation 'Ärzte ohne Grenzen' berichtet von Razzien in medizinischen Einrichtungen, die Polizei, Gemeindienst und Militär auf der Suche nach verletzten Regierungskritikern durchkämmen.

Die Ärzteorganisation fordert die sofortige Einstellung dieser Einschüchterungsmaßnahmen. Dass das Militär Krankenhäuser zu militärischen Zielen erklärt habe und das Gesundheitssystem als Instrument des Sicherheitsapparats nutze, untergrabe das Recht aller Patienten auf Behandlung in einer sicheren Umgebung, hieß es in einer Pressenotiz.

"Verletzungen werden dazu genutzt, Demonstranten zu identifizieren und sie dann zu verhaften. Es wird besonders nach Schussverletzungen gesucht, die durch Polizei- und Militäreinsätze entstanden sind. Die Verweigerung medizinischer Behandlung nutzt der Staat dazu, die Bevölkerung von Protesten abzuhalten", protestierte Latifa Ayada, medizinischer Koordinator von Ärzte ohne Grenzen.

Die Ärzte ohne Grenzen hat im Rahmen eines Notfallprogramms für Bahrain vorgeschlagen, dass Mitglieder ihrer Teams verletzte Demonstranten zu den medizinischen Einrichtungen begleiten, um sicherzustellen, dass sie dort nicht verhaftet, sondern behandelt werden und medizinische Mitarbeiter, die den Patienten helfen, keine Repressalien zu befürchten haben. (Ende/IPS/mp/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2011