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BERICHT/024: Erfolgreiche Hochschultagung in Berlin (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 8. Oktober 2009

Erfolgreiche Hochschultagung in Berlin

Agrarwissenschaften stärker vernetzen und standortübergreifend koordinieren


(DBV) "Praxisorientierte Forschung und Bildung sind essenziell für die Zukunftssicherung der gesamten deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die bisher stark parzellierte agrarwissenschaftliche Forschung und Lehre in Deutschland muss sich stärker vernetzen und überregional koordinieren." Diesen Appell richtete Dr. Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), an die bundesweite Fachtagung "Agrarstudium in Deutschland - wohin geht der Weg?" am 1. Oktober 2009 Berlin. Gegenüber Hochschullehrern, Studenten sowie Vertretern von berufsständischen Organisationen und Agrarverwaltung machte er deutlich, dass Agrarwissenschaft als Systemwissenschaft nur über Kooperationen anstehende Herausforderungen in die landwirtschaftliche Praxis meistern kann.

Der DBV-Bildungsbeauftragte Hans-Benno Wichert sowie der Präsident des Verbandes landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf), Peter Seidl, sprachen sich dafür aus, die hochschulische Lehre auf veränderte Anforderungen des Arbeitsmarktes weiter zu professionalisieren. "Auch die agrarwissenschaftlichen Hochschulen sind gefordert, sich möglichst praxisnah und arbeitsmarktorientiert in das gesamte Berufsbildungssystem einzubinden und optimale Arbeit zu leisten. Zukünftig werden im Berufsleben nicht nur Fachkompetenzen gefragt sein, sondern zunehmend auch persönliche und methodische Kompetenzen", so Wichert. Markus Ebel-Waldmann, Präsident des Berufsverbandes Agrar, Ernährung, Umwelt (VDL), zeigte aktuelle Probleme bei der bisherigen Umsetzung des europäischen Bologna-Prozesses auf, der bislang zu einer Verschulung des Agrarstudiums, zu Transparenzverlusten im Hochschulbereich und zu Defiziten bei der Mobilität von Studierenden geführt habe. Eine ähnliche Bilanz zog Franz Jansen-Minßen als Vertreter der Landwirtschaftskammern. Er forderte, die agrar- und ernährungwissenschaftlichen Hochschulen in Abstimmung mit der Agrarwirtschaft zukünftig enger zu vernetzen und auf neue Qualifizierungserfordernisse der "grünen Branche" einzustellen.

Die Fachtagung war geprägt vom konstruktiven Dialog zwischen Vertretern der agrarwissenschaftlichen Universitäten und Fachhochschulen mit den berufsständischen Organisationen, der Agrarwirtschaft einschließlich vor- und nachgelagerter Bereiche sowie der Agrar- und Bildungsverwaltung. Übereinstimmend sprachen sich alle Akteure für einen Ausbau überregionaler Koordinations- und Kooperationsstrukturen im Hochschulbereich aus. Mit hohem Interesse wurden im Verlauf der Fachtagung innovative Ansätze im Hochschulbereich diskutiert, die zukünftig weiter entwickelt werden sollten. Der Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, illustrierte in seinem Vortrag die Land- und Agrarwirtschaft auf ihrem Weg zu Intensitäts- und Produktivitätssteigerungen einerseits und gleichzeitig zur weiteren Optimierung des Ressourcenschutzes. "Wirtschaft und Wissenschaft müssen sich noch stärker schlagkräftig vernetzen - ansonsten entstehen der gesamten Agrarwirtschaft zukünftig erhebliche Nachteile", so Bartmer.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Oktober 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Oktober 2009