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BERUF/1321: "Integration durch Ausbildung rechnet sich für Deutschland" (BMWi)


Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration - Berlin, 20. Mai 2010

Bundeswirtschaftsminister Brüderle und Staatsministerin Böhmer:
"Integration durch Ausbildung rechnet sich für Deutschland!"


"Eine bessere Bildung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund bringt eine Rendite von 12 Prozent" - so lautet ein zentrales Ergebnis der Studie "Integrationsrendite - Volkswirtschaftliche Effekte einer besseren Integration von Migranten", die der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, heute gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Maria Böhmer, in Berlin präsentiert hat.

Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in Auftrag gegebene Studie schlägt Reformmaßnahmen vor, die zu einem besseren Qualifikationsstand von Menschen mit Migrationshintergrund führen. Die Studie zeigt, dass sich solche Maßnahmen langfristig für den Staat in Form einer Integrationsrendite rechnen. Bis 2050 könnte so ein zusätzlicher volkswirtschaftlicher Ertrag von insgesamt 164 Mrd. Euro entstehen. Bereits eine Halbierung der Qualifikationsunterschiede von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund würde langfristig das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozentpunkte erhöhen. Entsprechend nähmen auch die Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen zu.

Bundesminister Brüderle: "Mit besserer Integration können wir mehr Wachstum in Deutschland schaffen. Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass hier große Potentiale liegen. Mehr denn je gilt deshalb in den nächsten Jahren: Bildung darf keine Frage der Herkunft sein."

Auch Staatsministerin Böhmer begrüßt die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft: "Sie belegt eindrucksvoll: Integration lohnt sich - für beide Seiten! Die kraftvolle Förderung junger Migranten ermöglicht ihnen eine Chance für den sozialen Aufstieg. Und wir alle profitieren von den Fähigkeiten und Kenntnissen der Migranten, von geringeren Sozialausgaben und einem höheren Wirtschaftswachstum."

Laut der Studie sind Menschen mit Migrationshintergrund besonders von Arbeitslosigkeitsrisiken betroffen. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in Sprachdefiziten: Wird im eigenen Haushalt nicht Deutsch gesprochen, steigt das Arbeitslosigkeitsrisiko gegenüber anderen Migranten um 60 Prozent an. Auch beim Schulabschluss und beim Übergang in berufliche Bildung zeigen sich signifikante Unterschiede.

Bundesminister Brüderle: "Schon angesichts des drohenden Fachkräftemangels ist Integration durch Ausbildung eine Schlüsselfrage für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Fähigkeiten wie Selbständigkeit, Kreativität, Neugier und unternehmerisches Denken müssen unabhängig von der Herkunft früh geweckt und gefördert werden. Ich werde darauf auch in den Verhandlungen über die Verlängerung des Ausbildungspaktes dringen."

Staatsministerin Böhmer: "Die Förderung junger Migranten ist ein Gewinn für uns alle. Sie sichert den sozialen Zusammenhalt und ist für unsere Volkswirtschaft von großem Nutzen. Für eine gelingende Integration sind gute Deutschkenntnisse besonders entscheidend. Wichtig ist, dass Migranteneltern sich mit ihren Kindern im Alltag auf Deutsch unterhalten. Von großer Bedeutung ist auch die Sprachförderung in den Kindergärten, um jungen Migranten bessere Startchancen zu sichern: Mehr Kinder aus Zuwandererfamilien müssen deshalb den Kindergarten besuchen! Die Studie belegt, dass gerade sie von einem Kindergartenbesuch profitieren. Außerdem sind die Länder gefordert, Schulen mit einem hohen Migrantenanteil stärker zu unterstützen."

Die Studie finden Sie in Kürze unter den Publikationen des BMWi in der Rubrik "Service".

Weiterführende Informationen

Zur Rubrik Ausbildung und Beruf
http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/ausbildung-und-beruf.html


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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 20. Mai 2010
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: buero-L2@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2010