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BERUF/1485: Diskussion um landwirtschaftliche Bildungsarbeit (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. Oktober 2012

DBV-Präsidium diskutiert Bildungsarbeit

Zwischenbilanz und Handlungserfordernisse für die Zukunft



Eine attraktive, qualitativ hochwertige berufliche Aus- und Weiterbildung ist aus Sicht des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes (DBV) der Schlüssel für eine erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung der heimischen Landwirtschaft. Dies ist das Ergebnis einer eingehenden Diskussion auf der Klausurtagung des DBV-Präsidiums zur beruflichen Bildung und Fachkräftesicherung in der Landwirtschaft.

Zwar seien die landwirtschaftlichen Fachkräfte nach Angaben des statistischen Bundesamtes zu fast 95 Prozent positiv von ihrer Tätigkeit eingenommen. Diese hohe Identifikation und Attraktivität der landwirtschaftlichen Berufe dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der berufliche Nachwuchs bereits heute als zu gering ausfällt, heißt es in einer Diskussionsgrundlage für das Präsidium. Bundesweit werden derzeit etwa 8.900 Auszubildende im Beruf Landwirt/in und 39.000 Auszubildende in allen 14 grünen Berufen ausgebildet. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich der Wettbewerb für die kommenden Jahre um qualifizierte Fach- und Führungskräfte noch deutlich zuspitzen werde. Deshalb benötige die Landwirtschaft zur beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften für landwirtschaftliche Betriebe sowie von Fachpersonal für die vor- und nachgelagerten Bereiche ein leistungsfähiges, qualitativ hochwertiges, effizient organisiertes und bundesweit koordiniertes Berufsbildungssystem. Der Bauernverband müsse sich an allen bildungspolitischen Schnittstellen auf Bundesebene und auf Ebene der Bundesländer kontinuierlich, kompetent und maßgeblich beteiligen, so die Forderung der Klausurtagung des Präsidiums in Bremen.

Zudem sei eine stärkere Vernetzung und Kommunikation mit dem berufsständischen Umfeld notwendig, um gegenüber den Herausforderungen des stärkeren Wettbewerbs um den besten Nachwuchs in den Ausbildungsjahrgängen gewappnet zu sein. Bei der Professionalisierung der Berufsinformationen habe man in den zurückliegenden Jahren schon beachtliche Fortschritte erzielt, zum Beispiel mit dem Tag der Ausbildung, mit umfangreichen Info- und Werbeaktivitäten in einzelnen Bundesländern sowie der Image- und Ausbildungskampagne des DBV. Doch sei die Koordination und Kooperation bundesweit ausbaufähig. Auch lägen zu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse vor, die als Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen für die Landwirtschaft nutzbar seien. Vorgeschlagen wurde eine Studie zur Fachkräfte- und Ausbildungssituation, um zum Beispiel den Status quo und die Entwicklung der Ausbildungssituation in den Betrieben zu erfassen. Ebenso sei ein Fachkräfte-Monitoring notwendig, um die Entwicklung des zukünftigen Fachkräftebedarfs in der Landwirtschaft zuverlässiger einschätzen zu können. Zudem sei eine kontinuierliche und kompetente Bearbeitung des Themas 'berufliche Bildung' im Haupt- und Ehrenamt in den Bundesländern und auf Bundesebene sei notwendig, um für die entscheidenden Zukunftsfragen gerüstet zu sein, hält das Präsidium in seinen Überlegungen fest.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Oktober 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2012