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HOCHSCHULE/1686: Zahl der west-ostmobilen Studierenden nimmt zu (idw)


CHE Consult GmbH - 28.11.2011

Zahl der west-ostmobilen Studierenden nimmt zu


2010 war der Wanderungssaldo für die neuen Länder erstmals positiv. Es sind mehr Studierende aus den alten Ländern an Hochschulen in die neuen Länder gegangen als umgekehrt. Das ergab eine Untersuchung der Studienanfängerzahlen aus den Jahren 2005 bis 2010 durch CHE Consult. Die Entwicklung ist für die Hochschulen in den neuen Ländern und die Wissenschaftsministerien, die in der "Hochschulinitiative Neue Bundesländer" kooperieren, von hohem Interesse angesichts der schwierigen demografischen Situation. Für das Jahr 2011 werden endgültige Daten erst im Herbst 2012 zur Verfügung stehen.

"Die Untersuchung kann durch verschiedene Zahlen belegen, dass die Entwicklung der betrachten fünf Jahre ermutigend für die neuen Ländern ist", bewertet Gunvald Herdin von CHE Consult die Ergebnisse. So habe sich die Zahl der west-ostmobilen Studienanfänger(innen) mehr als verdoppelt (2005: 5.555 zu 2010: 11.349). Somit entscheiden sich auch relativ mehr westdeutsche Studienanfänger(innen) für Hochschulen in den neuen Ländern, was eine notwendige Entwicklung insbesondere für langfristig hohe Studienanfängerzahlen an den Hochschulen der neuen Länder ist. Die neuen Bundesländer konnten aber auch ihren Marktanteil an den "eigenen" Studierenden ausbauen. Die Abwanderung in die alten Länder ist, absolut aber auch relativ gesehen, über die Jahre geringer geworden (2005: 69,5% zu 2010: 73,0%).

Im Ergebnis konnten die Hochschulen in den neuen Ländern trotz des 2010 deutlich spürbaren Rückgangs der absoluten Zahl der "eigenen" Studienanfänger(innen) (um über 7% verglichen mit dem Jahr 2005 und um 13,6% verglichen mit 2009) die Anfängerzahlen insgesamt ausbauen (plus 7% im Vergleich 2005 und 2010). Das zeigt, wie wichtig die steigende Mobilität aus den alten Ländern für die Hochschulen in den neuen Ländern ist. Durch den positiven Trend ist es gelungen, dass die absolute Zahl der Studienanfänger(innen) mit Studienort neue Länder 2010 erstmals das Marktvolumen im Segment der "eigenen" Studierenden übersteigt.

Aus Sicht von Gunvald Herdin kann von diesem Ergebnis ein starker Impuls für die neuen Länder ausgehen, die Anstrengungen fortzusetzen. Rückschlüsse darauf, welche Faktoren diese Entwicklung im Einzelnen ausgelöst oder befördert haben, seien auf Basis der Zahlen nicht möglich. "Dazu sind weitere Untersuchungen erforderlich, die eine Fülle von Einflüssen und Maßnahmen in den Blick nehmen. Dennoch sind die Zahlen ein wichtiger Hinweis, dass sich die Mobilitätsbereitschaft unter den Studienanfänger(innen) ändern kann. Kampagnen wie "Studieren in Fernost" der Agentur Scholz & Friends, haben sicher zur Entwicklung beigetragen", sagt Herdin.

Weitere Informationen unter:
http://www.che.de/downloads/CHE_Material_West_Ost_Mobilitaet_2005_2010.pdf
Download des Berichtes

http://www.studieren-in-fernost.de/de/hintergrund
Informationen zur "Hochschulinitiative Neue Bundesländer"

http://www.che-consult.de/cms/?getObject=397&strAction=show&PK_Projekt=1303&getLang=de
Informationen zum Projekt "Vermarktungsfähige Attraktivität der Studienbedingungen an ostdeutschen Hochschulen"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1608


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
CHE Consult GmbH, Lars Hüning, 28.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2011