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UNIVERSITÄT/2423: Promovieren an der Open University - Ein besonderes Plus für die Laufbahn (idw)


Open University - 09.11.2009

Promovieren an der Open University - Ein besonderes Plus für die Laufbahn


Es gibt viele Gründe, weshalb Hochschulabsolventen promovieren: Die meisten möchten mit einer Promotion ihre Berufsaussichten nachhaltig verbessern. Manche wollen eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen, oder es beschäftigt sie eine Frage, die sie erforschen wollen.

Zahlreiche Doktoranden realisieren ihren Plan im Ausland. Gerade im naturwissenschaftlichen Bereich schätzen viele die guten Forschungsbedingungen und die intensive Betreuung der angelsächsischen Hochschulen. Etliche Promotionswillige finden in Deutschland für ihr spezielles Thema - oft in den Wirtschafts-, Medien oder Sozialwissenschaften - keinen Doktorvater an einer heimischen Universität. Andere scheitern an ihrem Vorhaben trotz exzellenter Abschlussnoten, weil sie ihr Diplom von einer Fachhochschule erworben haben. Ob Universität oder Fachhochschule - wie alle promotionsberechtigten britischen Hochschulen unterscheidet die Open University, eine der größten europäischen Universitäten für betreutes Fernlernen, nicht zwischen den unterschiedlichen Hochschularten. Das PhD-Programm der Open University erfüllt höchste wissenschaftliche Ansprüche. Der britische PhD-Grad ist gleichwertig mit dem deutschen Doktorgrad. Er kann als PhD oder wahlweise auch in der deutschen Form als Abkürzung "Dr." ohne fachlichen Zusatz oder Herkunftsbezeichnung geführt werden.

Voraussetzung für die Teilnahme an einem Research Degree an der Open University ist je nach Fakultät mindestens ein Bachelor mit besonderer Auszeichnung (first or second upper class honours) oder ein Master bzw. vergleichbarer deutscher Studienabschluss. Das Vollzeitpromotionsprogramm vor Ort dauert in der Regel zwei bis vier Jahre; das Teilzeitprogramm erstreckt sich für den PhD auf mindestens drei bis maximal sechs Jahre. Anders als in Deutschland wird der Vollzeit-Doktorand in England nicht vergütet; es fallen Studiengebühren an. Der Doktorand nimmt aber auch keine Assistententätigkeit am Lehrstuhl wahr, sondern konzentriert sich voll auf seine Forschung im wissenschaftlichen Team. Vollzeitdoktoranden können sich aber um ein Stipendium bewerben. Externe Teilzeitdoktoranden an der Open University zahlen eine modifizierte Studiengebühr. Auch sie genießen eine gute Betreuung und müssen sich zum Einführungs- und Methodenseminar, zu Peer Group Treffen oder zum Doctoral Day in England einfinden, sind aber nicht wie ihre meisten Vollzeitkollegen verpflichtet, in Umkreis der Hochschule zu leben. Alle Doktoranden erhalten eine Art Probezeit. Sie werden von mindestens zwei Professoren betreut. Einmal pro Jahr finden bewertete Supervisionen statt. Das Dissertationsthema kann in Absprache frei gewählt werden oder ist von der Fakultät ausgeschrieben.

Seit vielen Jahren verfügt die Open University über angesehene Doktoranden- und Forschungsprogramme in einer Vielzahl von Fachbereichen wie Pädagogik, Gesundheit, IT, Medien, Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Rund 1200 Postgraduierte sind wissenschaftlich tätig. Etwa 250 arbeiten im Vollzeitprogramm für ihre Promotion auf dem Universitätscampus in Milton Keynes. Die meisten Doktoranden nehmen jedoch am Teilzeitprogramm teil, sodass sie ihr Promotionsstudium neben ihrem Job und familiären Verpflichtungen absolvieren. So auch Dr. Thomas Bungartz, der 2007 seine Dissertation von Deutschland aus an der Open University zum Thema Innovationsmanagementsysteme abschloss. Der Senior Manager für Marketing & Innovation bei der Deutschen Telekom AG in Bonn wollte seine fachliche Expertise im Innovationsmanagement um wissenschaftliche Ansätze und Methoden erweitern. Zunächst machte sich der studierte Nachrichtentechniker in Deutschland auf die Suche, fand jedoch keine Universität, die sich bereit erklärte, einen universitätsfremden Doktoranten aufzunehmen und zu betreuen. Die Open University Business School fand dagegen sein Thema für die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät wichtig, da sich ihr MBA-Programm ebenfalls in wesentlichen Modulen mit der Anwendung des Innovations- und Change Managements beschäftigt.

"Wer nebenberuflich eine Dissertation an einer englischen Universität schreibt, braucht eine gehörige Portion Selbstdisziplin und Motivation", sagt Thomas Bungartz. "Die Belastung ist groß und man erkennt bald, wo die eigenen Leistungsgrenzen liegen". Die Anforderungen seien sehr hoch, so dass man fachlich in seinem Thema gleichberechtigt oder gar besser werden müsse, als der eigene Professor. "Mir hat mein Doktorandenstudium vor allem gezeigt, Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten", erklärt Bungartz. "Aber vor allem hat es mich sensibilisiert für neue fachliche Aspekte". Unterstützt wurde Bungartz von seinem Arbeitgeber bei den Studiengebühren und den Reiskosten nach England.

Wer mit dem Gedanken spiele, seine Dissertation an einer ausländischen Hochschule zu schreiben und gleichzeitig zu arbeiten, sollte sich bei seinem Arbeitgeber Unterstützung aushandeln, rät Bungartz. Wichtig seien Möglichkeiten der Freistellung, besonders in Phasen, in denen man empirisch arbeite oder wesentliche Kapitel seiner Arbeit zusammenschreibe. Eine Auslandspromotion erweitere den persönlichen Horizont und sei für Leute mit internationalen Ambitionen zu empfehlen, meint der Manager. Aber man müsse wissen, dass der PhD (Doctor of Philosophy) der höchste Abschluss im britischen Postgraduiertenstudium sei. Entsprechend hoch sind die wissenschaftlichen Anforderungen. Eine Dissertation für den Doctor of Philosophy an der Open University beinhaltet eine bedeutsame wissenschaftliche Veröffentlichung und befähigt den Absolventen, ohne weitere Betreuung selbstständig zu forschen. International wird der Abschluss deshalb oft als höherwertig angesehen als eine Promotion in Deutschland. Der Zusatz "of Philosophy" bedeutet nicht, dass der Abschluss im Bereich der Geisteswissenschaften erworben wurde, sondern steht für eine wissenschaftliche Klassifizierung auf höchster Stufe.

Bewerbungen für das Research-Degree-Programm und Informationen:
www.open.ac.uk/research
Die aktuelle Broschüre 2009/10 zum gesamten OU-Forschungsprogramm gibt es zum Download:
www.openuniversity.co.uk/researchprospectus

Weitere Informationen:
Open University Business School, Tristan Sage, Zeppelinstraße 73
81669 München, Tel. 089/89 70 90 48, E-Mail: T.Sage@open.ac.uk oder:
www.open.ac.uk/germany

Als größte britische staatliche Universität mit über 200.000 Studierenden ermöglicht die Open University akademische und berufliche Weiterbildung im betreuten Fernstudium. Gute Englischkenntnisse sind wichtig. Denn an der Fernuniversität wird nur Englisch gesprochen. Alle Hochschulabschlüsse sind in Deutschland und international anerkannt. Die Open University Business School gilt als eine der größten dreifach akkreditierten Business Schools in Europa und ist führender Anbieter von MBA-Abschlüssen. Sie verfügt über die drei internationalen MBA-Akkreditierungs-Gütesiegel EQUIS, AACSB und AMBA und bietet eine große Auswahl an verschiedenen einführenden Studiengängen bis hin zu Master- und Promotionsstudiengängen. Die Lehrmethode heißt "Blended Learning" und beinhaltet eine Mischung aus klassischen Studienbüchern, elektronischen Konferenzsystemen, Internet-Lerninhalten, DVDs, Online-Tutorien und Präsenzseminaren. In Deutschland arbeitet die Open University eng mit den Carl Duisberg Centren in Köln zusammen, einem führenden Dienstleister im Bereich der internationalen Aus- und Weiterbildung für deutsche und ausländische Interessenten.

Weitere Informationen unter:
www.open.ac.uk/research
www.open.ac.uk/germany

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution939


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Open University, Beatrix Polgar-Stüwe, 09.11.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. November 2009