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WEITERBILDUNG/106: Besserer Zugang zur akademischen Aus- und Weiterbildung (idw)


Hochschule Landshut - 11.08.2014

Besserer Zugang zur akademischen Aus- und Weiterbildung

Projekt "Diversität.Impuls" der Hochschule Landshut wird mit 1,7 Millionen Euro gefördert



Der Bildungsweg und der soziale Hintergrund der heutigen Studierenden wird immer vielfältiger - eine gesellschaftliche Entwicklung, der auch die deutschen Hochschulen Rechnung tragen müssen. In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt, will die Hochschule Landshut nun allen talentierten jungen Menschen den Zugang zu einer Hochschulbildung erleichtern bzw. überhaupt erst ermöglichen.

Insbesondere sollen die Bildungschancen junger Menschen aus einkommensschwachen Familien mit und ohne Migrationshintergrund gesteigert werden. Um hierfür geeignete Beratungs- und Betreuungsangebote zu entwickeln, werden in einem ersten Teilprojekt zunächst die Anforderungen in einer Studie erhoben. Eine zweite Projekteinheit soll die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung durch neue Konzepte der gegenseitigen Anerkennung von Leistungen und entsprechende Beratungsangebote verbessern. Als dritten Schwerpunkt wird die Hochschule mit dem Studiengang "Werteorientiertes Produktionsmanagement" und anderen Weiterbildungsangeboten Konzepte zur Sicherung des Produktionsstandortes Niederbayern entwickeln.

"Wir freuen uns sehr über die Förderung", zeigt sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel zufrieden. "Das Projekt "Diversität.Impuls" ist wesentlicher Bestandteil unserer Strategie für interdisziplinäres und lebenslanges Lernen in Technik, Betriebswirtschaft und Sozialer Arbeit." "Diversität.Impuls" besteht aus den genannten drei Teilprojekten und wird in einer ersten Phase bis 2018 mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich investiert die Hochschule einen Eigenanteil von knapp 640.000 Euro. Der BMBF bewilligte das Projekt im Rahmen der zweiten Wettbewerbsphase "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen". Unterstützt wird die Hochschule durch die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, die Sparkassenakademie Bayern, die Deutsch-Türkische Wirtschaftsgemeinschaft in Niederbayern sowie Unternehmen der Region.

Diversität, verstanden als Vielfältigkeit von Menschen, ist wichtiger Bestandteil des Hochschul-Leitbilds. Bei der bisherigen Diversitätsstrategie der Hochschule stehen die derzeitigen Studierenden im Vordergrund. Mit dem beantragten Projekt wird die diversitätsorientierte Profilbildung der Hochschule und damit die strategische Ausrichtung weiter vorangetrieben. Dabei geht es u.a. darum, weiteren, häufig einkommensschwachen und bildungsfernen Zielgruppen Hochschulbildung in Form von Zertifikaten oder Studiengängen zu ermöglichen und damit letztlich das benötigte Fachkräfteangebot für den Standort Deutschland zu sichern. Um lebenslanges Lernen zu erleichtern und zu ermöglichen, müssen vor allem die Übergänge zwischen Bildungsetappen verbessert, Lernen gefördert und Transparenz und Anerkennung akademischer Abschlüsse verbessert werden.

Zudem soll die Durchlässigkeit zu beruflichen Bildungssystemen, und hier vor allem den Weiterbildungsangeboten von Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer oder Sparkassenakademie für die genannten Zielgruppen erhöht werden. Auch umgekehrt soll Studienabbrechern der Weg in die berufliche Ausbildung ermöglicht werden. Dazu entwickelt die Hochschule in einem Teilprojekt Maßnahmen und Angebote, um z.B. Studienabbrechern die Möglichkeit zu geben, durch ein duales Studium eine akademische Ausbildung wieder näher zu bringen.

Aus vielen Gesprächen mit Industrieunternehmen der Region ist der Bedarf nach einer stärkeren Beteiligung an der Entwicklung akademischer Weiterbildungsangebote deutlich geworden. Für die Zielgruppe der Berufstätigen mit Bachelorabschlüssen sollen daher in Kooperation mit mittelständischen und großen Produktionsunternehmen, die den größten Teil der Arbeitsplätze der Region sichern, spezifische Angebote für "Werteorientiertes Produktionsmanagement" entwickelt werden. Dabei werden vor allem duale Angebote im Vordergrund stehen, die eine enge Verzahnung zwischen akademischer Bildung und anwendungsorientierter Umsetzung in den Unternehmen zum Ziel haben. Zusätzliche zu den bestehenden Lehrformen sollen - mit dem Ausbau der vorhandenen Lernfabrik und dem zukünftigen Technologiezentrum in Dingolfing - Planspiele entwickelt und erprobt werden.

Unter Federführung des Präsidenten und des hochschuleigenen Instituts für Interdisziplinäres Lernen wird "Diversität.Impuls" im August an den Start gehen. Bis spätestens Ende des Jahres sollen zusätzliche sieben neue Mitarbeiter die Arbeit im Rahmen des Projekts aufnehmen. Die Hochschule Landshut ist eine von 47 Hochschulen, die es in die bundesweite, zweite Förderrunde des BMBF geschafft hat.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1886

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule Landshut, Henner Euting, 11.08.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. August 2014