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GAZA/061: Waffengang und Widerstand - nur eine Hand ... (Gush Shalom)


Gush Shalom - Mitteilung vom 1. August 2014

Neues vom Friedensbus aus Jerusalem zur Grenze von Gaza



Am Freitag, den 1. August, verläßt der Friedensbus um 9.00 Uhr den Parkplatz des Gan Ha'Pa'amon (Liberty Bell Park) in Jerusalem, die dritte Woche in Folge, mit Medikamenten und Kleidung - sowie Blumen - für die Menschen in Gaza. Auch mit Postkarten, die Israelis an die Menschen in Gaza geschrieben haben, um den schrecklichen Abgrund zu überwinden.

Der Zeitplan umfaßt:

  • 10.00 - Besuch bei verwundeten Menschen aus Gaza im Augusta Victoria Krankenhaus in Ostjerusalem
  • 12.00 (mittags) - Treffen mit trauernden Familien, die eine Non-Stop-Wahnwache auf dem Cinemateque Platz in Tel Aviv abhalten
  • 14.00 Uhr - Besuch mit einer Friedensbotschaft bei verwundeten Soldaten in einem Krankenhaus in Tel Aviv (Anmerkung: die Umsetzung dieses Teils hängt von einer Genehmigung durch die Behörden ab)
  • 16.30 - Ankunft in Sderot an der Grenze von Gaza, Treffen mit "The Other Voice" [Die andere Stimme], einer Organisation von Ortsansässigen an der Grenze zu Gaza, die Frieden und Versöhnung mit ihren palästinensischen Nachbarn suchen
  • Am Ende des Treffens symbolisches Niederlegen von Blumen, so nahe, wie der Bus an den Checkpoint Erez an der Grenze zu Gaza herankommen kann, wie möglich
  • Für Gaza gesammelte Versorgungsgüter werden über die in der Westbank ansässige Wohltätigkeitsorganisation "Caritas" geliefert

Anmerkung: Der geplante Stop in Be'er Sheba wurde gestrichen

Bitte kommt an Bord, um die Botschaft des Busses zu verstärken und Menschen, die an der Grenze in der Konfliktregion leben, zu treffen. Es ist genauso lebenswichtig, eine Friedensbotschaft in der Konfliktregion zu verbreiten, wie die Verbindung zwischen Israels Zentrum und seiner Peripherie zu erhalten - um zusammenzubleiben.

Wir sind bereit für die dritte Reise und bringen Medikamente für die Menschen in Gaza (wir haben angefangen, Medikamente und Geld für den Kauf von Medikamenten zu sammeln, um während der humanitären Katastrophe auch direkte Hilfe von Israelis für die Menschen in Gaza zu bringen). Laßt uns einen Tag Pause machen, Energie sammeln und am Sonntag mit einigen Ideen und Aktionen weitermachen. Eins nach dem anderen: Wir müssen selbst einen Beitrag leisten sowie Stiftungen finden, die unser Projekt fördern...

Wir sind gerade zurück aus der Stadt Sderot an der Grenze zu Gaza, wo wir auf unserer 2. Busfahrt Familien besucht haben, die eine friedliche Lösung des Konfliktes unterstützen und durch die Gespräche inspiriert wurden. Wir waren zudem auf Kondolenzbesuch in einem Bedouinenlager bei Dimona, wo der Teil einer Rakete, die von der Hamas abgefeuert wurde (die Rakete wurde abgefangen, aber einige Granatsplitter fielen herab), einen Bedouinen getötet und seine Kinder verwundet hat. Es war eine gute Reise und mehr werden folgen. Ich entschuldige mich dafür, Leute, daß die Radio-Übertragung übers Internet dieses Mal zu kurz kam; einige technische Probleme, die wir lösen müssen.

Wir haben die Vision, eine Wirklichkeit zu schaffen, in der Palästinenser und Israelis in Frieden und Würde leben können. Wir bieten weder eine politische Lösung an, noch haben wir dieselben politischen Ansichten. Wir haben keine fertigen Rezepte. Aber wir sind uns sicher, daß wir nicht damit weitermachen können, uns gegenseitig zu hassen, zu bekämpfen und zu töten. In 66 Kriegsjahren haben wir keine dauerhafte Lösung gefunden - aber wir sind überzeugt davon, daß es Zeit wird, einen anderen Weg zu versuchen.

Im Friedensbus werben wir für die Grundsätze der Toleranz, der Verständigung und Gewaltfreiheit. Menschen jeder Religion, Hautfarbe, Nation oder Geschlecht kommen auf liebevolle Weise zusammen, um das zu sehen, was die Medien versuchen, vor uns zu verstecken: das wahre Gesicht des sogenannten "Feindes". In den Augen eines israelischen und eines palästinensischen Kindes wird man die Unschuld entdecken und sich daran erinnern, daß man einmal selbst ein Kind war, frei von Vorurteilen und Haß. In diesem Augenblick trauern wir um alle, die in diesem unnötigen und tragischen Konflikt verlorengegangen sind - nicht nur um die jetzigen, sondern um alle Unschuldigen, die ihr Leben im Krieg des Hasses verloren haben.

Wir wollen die Perspektive beider Seiten sehen, das Leid von Palästinensern und Israelis gleichermaßen. Wir sind alle Menschen, die zufälligerweise als Feinde aufgezogen wurden. Und das ist eine wirkliche Tragödie. Wir können nicht in Frieden leben, solange die andere Seite leidet. Deshalb ist FRIEDEN UNSER GEMEINSAMES ZIEL!

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Quelle:
Gush Shalom, Israel - 1. August 2014
Telefon: +972-3-5221732
E-Mail: info@gush-shalom.org
Internet: www.zope.gush-shalom.org
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2014