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WESTSAHARA/050: Saharauis protestieren gegen die EU, die ihre Rechte verletzt (WSRW)


Western Sahara Resource Watch - Nachrichten, 16. Februar 2011, 21:30

Saharauis protestieren gegen die EU, die ihre Rechte verletzt

Saharauische Demonstranten mit arabisch- und englischsprachigen Transparenten: 'Gegen den Ausschluß' / 'Wo bleibt unser Recht im Fischereiabkommen' - Bildquelle: www.fishelsewhere.eu / www.wsrw.org

Bildquelle: www.fishelsewhere.eu / www.wsrw.org

Die UNO erklärt, daß die Saharauis gehört werden müssen - aber der EU scheint das gleichgültig zu sein. Saharauis in der besetzten Westsahara protestieren gegen den Verstoß der EU gegen internationales Recht auf ihrem Territorium, da die EU sich anschickt, den rechtswidrigen Fischfang vor ihrer Küste fortzusetzen.

Laut UNO müssen die Saharauis konsultiert werden, wenn es um die Nutzung der Naturressourcen auf ihrem Territorium geht.

Trotzdem geht die EU über die UNO-Position zu der Frage ohne sie zu berücksichtigen hinweg. Insbesondere die spanische Regierung weigert sich, den Saharauis das von der UNO geforderte Recht zuzugestehen und hat die Kommission unter Druck gesetzt, auf eine Fortsetzung des EU-Fischfangs - sogar trotz der Wünsche der EU-Fischereikomissarin selbst - in Westsahara hinzuarbeiten.

Nach vier Jahren fortgesetzten Fischfangs wurde kein einziger Beweis dafür angetreten, daß die EU-Fischerei für die Saharauis von Nutzen ist. Alle Informationen, die von den Saharauis selbst stammen, deuten auf das Gegenteil hin: Die Millionen von Euros, die Marokko von der EU für den Fischfang vor der Küste Westsaharas in nicht-marokkanischen Gewässern erhält, werden dafür verwendet, die illegale und brutale Besetzung weiter zu zementieren.

Saharauische Demonstranten mit Transparenten und Fotos, einer hebt die Hand im Friedensgruß - Bildquelle: www.fishelsewhere.eu / www.wsrw.org

Bildquelle: www.fishelsewhere.eu / www.wsrw.org

In dieser Woche haben saharauische Kleinfischer in Westsahara die Demonstrationen gegen die Tatsache, daß man sie vom Zugang zu ihren eigenen Gewässern ausschließt, fortgesetzt. "Wo bleibt unser Recht im Fischereivertrag?", lautet eines der Plakate. Nur wenige Wochen zuvor wurde Dutzenden Fischern verboten, den Hafen von Boujdour zu betreten.[1]

Stattdessen werden die Lizenzen an die EU-Flotte und an marokkanische Siedler vergeben. Die Fotos dieser Demonstration wurden diese Woche in El-Aaiun, innerhalb des Territoriums, aufgenommen. Unter den Demonstranten befanden sich auch Opfer anderer, von der marokkanischen Regierung vor kurzem begangener Menschenrechtsverletzungen nach sozialen Protesten im letzten Jahr, in denen ein Großteil des gesamten saharauischen Volkes gegen die Randständigkeit, die sie in ihrem eigenen Land erfahren, auf die Straße ging.

Saharauische Demonstranten mit arabischsprachigen Transparenten und Fotos - Bildquelle: www.fishelsewhere.eu / www.wsrw.org

Bildquelle: www.fishelsewhere.eu / www.wsrw.org


Anmerkungen der Schattenblick-Redaktion:

[1] siehe Schattenblick -> INFOPOOL -> POLITIK -> BRENNPUNKT
WESTSAHARA/026: Saharauischen Fischern wurde Zugang zu ihren Booten verwehrt (WSRW)
http://schattenblick.de/infopool/politik/brenn/p1we0026.html
WESTSAHARA/028: Saharauische Fischer protestieren weiter gegen Ausschluß vom Hafen Boujdour (WSRW)
http://schattenblick.de/infopool/politik/brenn/p1we0028.html

Link zum englischsprachigen Original:
http://www.wsrw.org/index.php?parse_news=single&cat=105&art=1859

weitere Informationen: www.fishelsewhere.eu


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Quelle:
Western Sahara Resource Watch
Nachrichten, 16. Februar 2011
Internet: www.wsrw.org
Kontakt in Deutschland:
Axel Goldau, WSRW Deutschland
E-Mail: redaktion@kritische-oekologie.de
Tel.: (+49) (0)30/76 70 34 98
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Februar 2011