Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Pressemitteilung Nr. 159 vom 22.07.2019
Verbraucherbeteiligung zur Nährwertkennzeichnung gestartet
Die von der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, angekündigte Verbraucherforschung zum erweiterten, vereinfachten Nährwertkennzeichen ist gestartet. Das Ergebnis liegt voraussichtlich Ende September vor. Dieses wird maßgeblich für die politische Entscheidung des Bundesministeriums sein.
Dazu Julia Klöckner: "Eine klare Nährwertkennzeichnung, die auf den ersten Blick verständlich ist, fehlt in Deutschland bislang. Dazu gibt es europaweit unterschiedliche Systeme, alle mit Vor- und Nachteilen. Am besten wäre ein europaweit einheitliches Kennzeichnungssystem, aber davon sind wir weit entfernt. Ich möchte nicht länger warten und werde jetzt die Grundlage für die Nährwertkennzeichnung der Lebensmittel legen, die in den deutschen Regalen liegen. Um sicherzustellen, dass das künftige System tatsächlich gute Orientierung bietet, haben wir jetzt - nach einer intensiven Vorbereitungsphase - die Verbraucherforschung gestartet. In den kommenden zwei Monaten werden Konsumenten an verschiedenen Orten in Deutschland unabhängig befragt. Die Befragung führt die INFO GmbH durch, sodass sichergestellt ist, dass die Ergebnisse professionell erfasst werden, repräsentativ sind und wissenschaftlichen Standards entsprechen. Das Ergebnis wird für mich maßgeblich sein. Ich werde dann einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorlegen, der dieses Nährwertkennzeichen empfiehlt. Alle Kennzeichnungssysteme, die wir jetzt in die Befragung geben, wurden von unserem Max-Rubner-Institut von Experten wissenschaftlich zuvor überprüft. In einem gemeinsamen Prozess mit Politik, Wissenschaft und Verbänden sind wir so weit wie noch nie in der Frage einer zusätzlichen, vereinfachten Kennzeichnung gekommen. Deshalb möchte ich zügig die rechtlichen Grundlagen im Herbst schaffen."
Verbraucherforschung ist EU-rechtlich die Grundvoraussetzung, um ein System durch den notwendigen Notifizierungsprozess steuern zu können. Das EU-Recht gibt zudem vor, dass ein erweitertes Nährwertkennzeichnungssystem national nicht verpflichtend für Lebensmittelunternehmen sein kann. So wie es zum Beispiel in Frankreich auch nicht der Fall ist.
Bundesministerin Julia Klöckner hatte gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen, dem Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft und der Verbraucherzentrale Bundesverband entschieden, mit vier Modellen in die Umfrage zu gehen:
- Keyhole®-System
- Nutri-Score® aus Frankreich
- System der Lebensmittelwirtschaft
- System des Max-Rubner-Institutes
Die Befragung wird von einem unabhängigen Markt- und Meinungsforschungsinstitut, der INFO GmbH durchgeführt. Die Teilnehmer der insgesamt zehn Fokusgruppen werden nach festgelegten Kriterien zusammengestellt, wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Region, Stadt und Land, höherer bzw. geringerer Bildungs- und Einkommensstatus. Auch ernährungsmitbedingt Erkrankte werden befragt. In rund zweistündigen moderierten Fokusgruppen werden die Teilnehmer die vier zur Wahl stehenden Modelle hinsichtlich ihrer Wahrnehmung, Verständlichkeit sowie hinsichtlich des Verbraucherverständnisses diskutieren. Aufbauend auf den Ergebnissen der Diskussionen in den Fokusgruppen wird im August und Anfang September 2019 eine quantitative Analyse stattfinden, die für die Bevölkerung in Deutschland repräsentative Ergebnisse erbringen wird. In verschiedenen Interviewformaten werden circa 1.600 Verbraucher befragt.
Meinungsforschungsinstitut: INFO GmbH
Zeitraum und Befragte
Studiendesign:
Studienziel
Links zum Thema:
Erweitertes Nährwertkennzeichnungs-Modell für Deutschland: Das weitere
Verfahren:
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Kennzeichnung/FreiwilligeKennzeichnung/_Texte/Naehrwertkennzeichnungs-Modelle-MRI-Bericht.html
Vorläufiger MRI-Bericht: Beschreibung und Bewertung ausgewählter
"front-of-pack"-Nährwertkennzeichnungs-Modelle:
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Kennzeichnung/MRI-Bericht-Naehrwertkennzeichnungs-Modelle.pdf?__blob=publicationFile
Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie: Weniger Zucker, Fette
und Salz in Fertigprodukten:
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Texte/ReduktionsstrategieZuckerSalzFette.html
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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 159 vom 22.07.2019
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2019
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