Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → ERNÄHRUNG


FORSCHUNG/1024: Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien positiv evaluiert (idw)


Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) - 14.07.2016

IAMO positiv evaluiert

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) auch in Zukunft als Forschungseinrichtung von gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse und überregionaler Bedeutung zu fördern.


Der Leibniz-Senat hat am 13. Juli die Ergebnisse der Evaluierung des Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) bekannt gegeben. Der Senat empfiehlt, das Institut auch in den nächsten sieben Jahren von Bund und Land Sachsen-Anhalt gemeinsam zu fördern. Er bescheinigt dem IAMO, seinen Auftrag, den Transformationsprozess der Landwirtschaft wissenschaftlich zu begleiten und hinsichtlich seiner wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen zu untersuchen, sehr gut zu erfüllen. Insbesondere hebt er die "bemerkenswerte und wichtige thematische und methodische Breite" der Forschungsarbeiten hervor, die auch "in den Zielländern sehr gut wahrgenommen" werden.


"Dies ist eine wunderbare Anerkennung und Würdigung der gesamten Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses", erklärte Prof. Dr. Thomas Glauben, Direktor des IAMO, nach der Bekanntgabe der Stellungnahme des Leibniz-Senats. "Wir freuen uns sehr und sehen uns darin bestärkt, unsere fachlichen und regionsbezogenen Kompetenzen konsequent zu nutzen und unsere hohe internationale Sichtbarkeit, auch in Politik und Wirtschaft der Betrachtungsregionen, noch weiterauzubauen." Das 1994 in Halle (Saale) gegründete Institut widmet sich der Analyse von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungsprozessen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie in den ländlichen Räumen. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich von der sich erweiternden EU über die Transformationsregionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas bis nach Zentral- und Ostasien.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IAMO forschen beispielsweise in den Projekten GERUKA und MATRACC zur Entwicklung von Nahrungsmittelmärkten und Handelsbeziehungen in der Russischen Föderation sowie im Kaukasus und in Zentralasien im Kontext globaler Krisen. Sie analysieren im Projekt AGRIWANET die komplexen Zusammenhänge zwischen der Wasserverfügbarkeit und der Landbewirtschaftung in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Und im Projekt KULUNDA entwickeln sie ökologische und ökonomische Strategien zur nachhaltigen Landnutzung in Russischen Steppen. Eine Vielzahl von Projekten bündelt zudem die Internationale Forschergruppe China, bei der das IAMO mit international renommierten Partnern wie dem Center for Chinese Agricultural Policy (China) oder der Stanford University (USA) kooperiert. Der Fokus der Untersuchungen liegt auf der Dynamik agrarwirtschaftlicher Entwicklungen sowie sozioökonomischer und ökologischer Prozesse in Chinas ländlichen Regionen. Insgesamt sind globale Ernährungssicherung, nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen wichtige Aspekte der am IAMO behandelten Forschungsfragen. Die Ergebnisse werden in international renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Allgemeinverständlich aufbereitet und prägnant zusammengefasst veröffentlicht das Institut zudem ausgewählte Arbeitsergebnisse und Empfehlungen in der Publikationsreihe IAMO Policy Briefs. Neben der international ausgerichteten Forschung, gehören die Weiterbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland sowie die Förderung des wissenschaftlichen Austausches zu den Kernaufgaben des agrarökonomischen Forschungsinstituts.


Hintergrund
Eine international besetzte Gutachterkommission hatte das IAMO im November 2015 zwei Tage lang evaluiert. Die Ergebnisse wurden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem das IAMO Stellung nehmen konnte. Auf dieser Grundlage hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft jetzt seine wissenschaftspolitische Stellungnahme beschlossen. Alle Institute der Leibniz-Gemeinschaft werden spätestens alle sieben Jahre durch den Leibniz-Senat evaluiert. Dabei geht es um eine unabhängige Einschätzung dazu, wie sich die Einrichtung inhaltlich und strukturell in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat, und inwieweit die Planungen für die Zukunft überzeugen. Alle an der Bewertung beteiligten Gremien, einschließlich des Leibniz-Senats, sind mit Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.


Weitere Informationen:

Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft zum IAMO:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Evaluierung/Senatsstellungnahmen/IAMO_-_Senatsstellungnahmen_13-07-2016_mit_Anlagen.pdf

Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/

Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO):
http://www.iamo.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution418

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO),
Britta Paasche M.A., 14.07.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang