Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

FORSCHUNG/812: Forschungsprojekt zum Sojaanbau in Deutschland gestartet (aid)


aid-PresseInfo Nr. 6 vom 9. Februar 2011

Sojaanbau an der Nordsee?

Forschungsprojekt zum Sojaanbau in Deutschland gestartet


(aid) - Tofu, Sojamilch und Sojasoße können vielleicht bald schon aus in Deutschland angebauten Sojabohnen hergestellt werden. In einem neuen interdisziplinären Forschungsprojekt unter der Leitung des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau (FiBL) Deutschland sollen Sojapflanzen gezüchtet werden, die an die klimatischen Bedingungen in Deutschland angepasst sind und pflanzenbauliche Maßnahmen entwickelt werden, die den Anbau rentabel machen. Bisher wird Soja fast ausschließlich aus Übersee importiert, weil die Pflanze unter hiesigen Bedingungen nur schlecht gedeiht.

In den nächsten drei Jahren sollen deutschlandweit auf Versuchsfeldern Sojapflanzen angebaut werden, die hinsichtlich Kälte und Unkraut eine erhöhte Toleranz haben. Die pflanzenbaulichen Maßnahmen sollen so optimiert werden, dass die Sojapflanze schneller entwickelt ist und Unkrautwachstum eingedämmt wird.

Soja weist eine hohe Proteinqualität auf. Der Sojabedarf, sowohl im Futtermittel- als auch im Lebensmittelbereich in Deutschland steigt stetig an. Und die Auflage im ökologischen Landbau Schweine und Geflügel (ab 2012) zu 100 Prozent mit ökologisch hergestelltem Futter zu füttern, wird den Bedarf weiter wachsen lassen.

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus Mitarbeitern des FiBL Deutschland, des FiBL Schweiz, des Sojaförderrings am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg, des Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz am Julius Kühn-Institut (JKI), der Life Food GmbH, Naturland, sowie von vier deutschen Universitäten bzw. Fachhochschulen. Darüber hinaus werden derzeit Partner für den Prüfanbau gesucht. Mit rund 600 000 EUR wird das Projekt vom Bundesprogramm zur Förderung des Ökologischen Landbaus und anderer Formen der nachhaltigen Landwirtschaft (BÖLN) gefördert.

Sandra Thiele, www.aid.de

www.oekolandbau.de
www.fibl.de, Medien, Archiv Medienmitteilungen


*


Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 6 vom 9. Februar 2011
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Februar 2011