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LANDWIRTSCHAFT/1444: Besseres Management von Agrar-Ökosystemen notwendig (aid)


aid-PresseInfo Nr. 47/10 vom 24. November 2010

Biodiversität

Besseres Management von Agrar-Ökosystemen notwendig


(aid) - Der Landwirtschaft kommt für die Erhaltung der Artenvielfalt eine wichtige Rolle zu. Jeden Tag managen Landwirte Agrarökosysteme. Devra I. Jarvis, Biodiversity International, Christine Padoch, New York Botanical Garden, und H. David Cooper, Convention on Biological Biodiversity, folgen als Biodiversitäts-Forscher schon länger dem Leitgedanken: "Wir müssen besser als bisher die Verbindungen, Interaktionen und Beziehungen zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren von Agrobiodiversität verstehen, um zu Stabilität und Produktivität in veränderten Produktionssystemen zu kommen."

Für die Landwirtschaft stehe dabei im Vordergrund, die Agrar-Ökosysteme so zu verändern, dass sie der Förderung der Artenvielfalt besser gerecht werden könnten. "On-Farm-Management" heißt die Umsetzung konkreter Maßnahmen in die Praxis. Gemeinhin gehe die Fachwelt davon aus, dass die Artenvielfalt durch moderne Technologien und die Globalisierung der Märkte negativ beeinflusst werde. Doch es gebe alternative Empfehlungen, die landwirtschaftliche Biodiversität für beide Seiten zum Vorteil zu machen - für verbesserte Produktivität und Artenvielfalt, so die Forscher.

Die Anstrengungen zielen beispielsweise auf die Erhaltung einer hohen Vielfalt von Nützlingen für den Pflanzenschutz, die Förderung der Bestäuber und des Bodenlebens und die Erhaltung der genetischen Vielfalt der Nutzpflanzen- und Nutztierassen. Diesen kleinteiligen Bemühungen stehen aber derzeit großflächige Zerstörungen nicht wiederherstellbarer Ökosysteme gegenüber. In diesem Licht scheint die Erhaltung von On-Farm-Biodiversität ein Kampf von David gegen Goliath zu sein. Doch selbst Palmöl könnte mit einer guten Ökobilanz produziert werden: Statt neue Plantagen anzulegen, könnten die Erträge über besseres Management gesteigert werden, fordert beispielsweise eine Kampagne von Greenpeace.

Friederike Heidenhof, www.aid.de


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 47/10 vom 24. November 2010
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2010