Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

LANDWIRTSCHAFT/1479: Nachhaltigkeitsrat empfiehlt Ausweitung des Ökolandbaus (BÖLW)


Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) - 5. August 2011

Bundesregierung muss endlich 20-Prozent-Ziel anpacken


Berlin, 05.08.2011. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat sich in seiner Empfehlung an die Bundesregierung für eine Ausweitung des Ökolandbaus auf 20 Prozent der deutschen Landwirtschaftsfläche entsprechend der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ausgesprochen. Derzeit werden nur knapp sechs Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet. Das Gremium empfiehlt der Bundesregierung einen massiven Ausbau der Forschungsförderung. Zukünftig sollen 20 Prozent der Mittel für die Agrarforschung dem Ökolandbau zur Verfügung stehen. Der Vorstandsvorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) Felix Prinz zu Löwenstein begrüßte das klare Bekenntnis des Nachhaltigkeitsrates: "Der Ökolandbau leistet nachweislich einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, der Artenvielfalt und beim Gewässerschutz. In den Ländern des Südens kann er zudem zur Sicherung einer gesunden und ausreichenden Ernährung beitragen." Der BÖLW fordert die Bundesregierung auf, der Empfehlung des Rates zu folgen und die Bundesmittel für die Ökoforschung von heute acht auf ca. 80 Mio Euro jährlich aufzustocken.

Löwenstein sieht genau wie der RNE im Anteil der Ökoflächen einen wichtigen Indikator für die Nachhaltigkeit der Landbewirtschaftung. "Jeder Hektar mehr Ökolandbau bedeutet weniger Risiken für die Verunreinigung von Gewässern mit Spritzmitteln und Dünger. Kein anderes Anbausystem schützt wirkungsvoller die natürlichen Ressourcen - auch für kommende Generationen."

Neben der verstärkten Forschungsförderung der ökologischen Landwirtschaft müssen laut Ratsempfehlung umfangreiche Maßnahmen zur Integration von Landwirtschaft und Klimaschutz sowie eine nachhaltige Reform der Europäischen Agrarpolitik durchgeführt werden. Dabei könne eine Ökologisierung der Landwirtschaft durch ein Greening der 1. Säule der Direktzahlungen und eine Sicherung der 2. Säule zum Ausbau der Agrarumweltprogramme erreicht werden. Die Bundesregierung dürfe nicht als Bremser der Ökologisierung der deutschen und europäischen Landwirtschaft fungieren.

Die RNE-Empfehlung "Gold-Standard Ökolandbau: Für eine nachhaltige Gestaltung der Agrarwende - Empfehlungen des Rates für Nachhaltige Entwicklung" finden Sie im Internet:
http://www.nachhaltigkeitsrat.de/uploads/media/RNE_Gold-Standard_Oekolandbau_texte_Nr_40_Juli_2011_01.pdf


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 05.08.2011
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Telefon: 030/28 482-300, 030/28482-300, Fax: 030/28 482-309
E-Mail: info@boelw.de
Internet: www.boelw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. August 2011