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LANDWIRTSCHAFT/1533: Stärkere Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit gefordert (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 2. August 2012

"Menschenrecht auf Nahrung"

CDU fordert stärkere Rolle der Landwirtschaft in der Entwicklungszusammenarbeit



Die Stärkung der ländlichen Räume und der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern wird im Kampf gegen Unterernährung und Hunger sowie angesichts der stetig steigenden Weltbevölkerung immer stärker von Experten als Lösungsweg betrachtet. So haben Mitte Juli 2012 die Bundesfachausschüsse Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte der CDU Deutschlands mit einer Analyse und einem 10-Punkte-Programm Stellung zur Sicherung der Welternährung bezogen, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte. "Wir wollen, dass das Menschenrecht auf Nahrung für alle Menschen Realität wird", erklärten die Vorsitzenden der beiden Ausschüsse, der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser und der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Arnold Vaatz. Angesichts fast einer Milliarde hungernder Menschen in der Welt gehöre das Thema ganz oben auf die internationale politische Tagesordnung.

Kernforderung des 10-Punkte-Papiers ist die Stärkung der Landwirtschaft weltweit, insbesondere in den Entwicklungsländern. An einer effizienteren, höheren landwirtschaftlichen Produktion ginge angesichts des Weltbevölkerungswachstums kein Weg vorbei. Begrüßt wurde, dass die Entwicklungspolitik der Bundesregierung die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft zum neuen Schwerpunkt gemacht habe. Sowohl die Erzeugung von Nahrungsmitteln als auch die Produktion von Bioenergie müsse dies auf der Grundlage der Nachhaltigkeit erfolgen. Erforderlich dafür seien höhere Investitionen in die Landwirtschaft, die ländliche Entwicklung, in die Agrarforschung und Pflanzenzüchtung sowie in Ausbildung und Beratung. Die Entwicklungs- und Schwellenländer stünden in der Pflicht, ihren Beitrag zur Ernährung ihrer Bevölkerung zu leisten und das Menschenrecht auf Nahrung durchzusetzen.

Verstärkte öffentliche und private Investitionen in die Entwicklung des Agrarsektors und der ländlichen Räume müssten allerdings kontrolliert und unter fairen Regelungen für die heimische Bevölkerung erfolgen. Ein stabiler politischer Rahmen und die Schaffung gesicherter Eigentums- und Nutzungsrechte seien unabdingbare Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung. Das 10-Punkte-Programm spricht auch die Rolle der Finanzmarktspekulationen an. Die von der Landwirtschaft als maßgebliches Instrument der Preisbildung und zur Absicherung der Preisrisiken benötigten Warenterminmärkte dürften nicht für Spekulationen und Manipulationen missbraucht werden. Markttransparenz sei in weltweitem Maßstab zu verbessern und internationale verbindliche Regelungen für Eingriffe bei extremen Preisausschlägen zu verhindern.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 2. August 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. August 2012