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MARKT/1692: Preissituation bei Sauerkirschen höchst beunruhigend (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 4. Juni 2009

Preissituation bei Sauerkirschen höchst beunruhigend

Europas Sauerkirschenproduktion steht vor einem Wandel


Hält die derzeitige Preissituation bei Sauerkirschen weiter an, bedeutet dies größte Schwierigkeiten für den Anbau in Europa. Dies erklärten Marktexperten aus Ungarn, Dänemark, Deutschland und Polen im Rahmen einer Tagung zu Anbau und Vermarktung von Sauerkirschen vom 25. bis 26. Mai 2009 im Raum Warschau. Sie diskutierten über die desaströse Saison des vergangenen Jahres, um daraus auch Wege für die Zukunft des europäischen Sauerkirschenmarktes abzuleiten, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit.

Geräumte Lagerbestände an Glaskonserven, Tiefkühlware und Saftkonzentrat lassen eigentlich auf eine Vermarktungssaison ohne großen Druck auf die Preise schließen. Erste Prognosen deuten auch darauf hin, dass für das Jahr 2009 eine zum Vorjahr vergleichbare Ernte zu erwarten ist. Die Expertenrunde stellte fest, dass analog zum Milchmarkt eine nicht kostendeckende Preisbildung ohne Rücksicht auf die Produzenten erfolgt. Denn der Lebensmitteleinzelhandel übt verstärkt Druck auf die verarbeitende Industrie aus und will die Preise weiter nach unten treiben. Die Glaskonserve ist davon in besonderer Weise betroffen, weil die Sauerkirsche als Eckprodukt im Handel im Fokus der Verbraucher steht.

Wesentliche Strukturänderungen bei der Produktion und eine Mengenreduzierung müssten herbeigeführt werden, um den gesamteuropäischen Markt zu beruhigen. Deutschland und Dänemark schließen sich daher den Forderungen Polens und Ungarns nach Rodeprämien aus EU-Mitteln an. Auf einen natürlichen Strukturwandel könne Europa nicht warten, denn die Gesamtproduktion stehe vor einem Kollaps, erklärten die Experten. Obwohl der Gesundheitswert der Sauerkirsche unumstritten ist und die Wirtschaft auf der Suche nach neuen Nischen für die Vermarktung ist, seien umfangreiche Reduzierungen der Anbauflächen erforderlich. Für zusätzliche Unruhen und Betroffenheit im Marktgeschehen sorgten zudem die starken Währungsschwankungen, wobei insbesondere dem Euroraum Nachteile entstehen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Juni 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2009