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MARKT/1839: Veredelungskartoffeln - Forderungen nach Preisverbesserungen fruchten (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. Februar 2011

Veredelungskartoffeln: Forderungen nach Preisverbesserungen fruchten

Landwirte müssen gestiegene Betriebsmittelkosten weitergeben


Der Anbau von Veredelungskartoffeln für die Flocken-, Granulat-, Chips-, Pommes- und Kloßteigherstellung ist ein wichtiger Produktionszweig der Kartoffelwirtschaft. Nach einem schwierigen Kartoffeljahr 2010, in dem die Erzeuger sowohl mit extremer Trockenheit als auch mit nassen Erntebedingungen zu kämpfen hatten, stehen nun die Preisverhandlungen für 2011 an. Die ersten Verhandlungsergebnisse zeigen eine positive Tendenz. Dies stellte die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Erzeugergemeinschaften organisierte Arbeitsgruppe für Veredelungskartoffeln in ihrer Februarsitzung in Berlin fest.

Die deutsche Verarbeitungsindustrie expandiert und ist auf eine langfristig gesicherte Versorgung mit Kartoffeln in den geforderten hohen Qualitäten bei möglichst geringen Transportkosten angewiesen. Nach Auffassung der Erzeugergemeinschaften kann eine verlässliche heimische Produktion nur im Rahmen einer langfristig angelegten strategischen Partnerschaft mit entsprechenden Anbauverträgen realisiert werden. Um den Kartoffelanbau gezielt zu stärken sind Vertragskonditionen unabdingbar, die den Veredelungskartoffelanbau auch im Vergleich zur Erzeugung von Speisekartoffeln, von Getreide oder nachwachsenden Rohstoffen attraktiv erscheinen lassen. Den Landwirten muss es möglich sein, die gestiegenen Betriebsmittelkosten für Düngemittel, Beregnung und Energiekosten in der Kette weiterzugeben.

Während die berechtigten Preisforderungen der Landwirte in den vergangenen Jahren von der Verarbeitungsindustrie oftmals nicht berücksichtigt werden konnten, gelingt es nun erstmalig sichtbare Preisverbesserungen durchzusetzen. In einigen Regionen kamen sich Verarbeiter und Erzeuger mit flexiblen Preismodellen entgegen. So wurden neben einer Grundpreiserhöhung zusätzlich am Weizenmarkt orientierte, gestaffelte Preisaufschläge vereinbart. Nach Auffassung der Erzeugergemeinschaften bieten solche kreativen Modelle dem Vertragskartoffelanbau auch in Zeiten volatiler Getreidemärkte eine Zukunft und sollten weiterentwickelt werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Februar 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2011