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VERBAND/1762: Delegiertenversammlung - Nachhaltigkeitslabel überflüssig (Naturland e.V.)


Naturland e.V. - 25.11.2011

Delegiertenversammlung: Absage an Diskussion zum Nachhaltigkeitslabel

Öko-Landbau ist nachhaltig!


Gräfelfing - "Die Politik muss den Goldstandard Öko-Landbau als Leitbild einer nachhaltigen Landwirtschaft festschreiben", forderte Hans Hohenester, Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender im Namen der deutschen und internationalen Delegierten von Naturland. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung definierte in seinem Bericht an die Bundesregierung im Juli dieses Jahres den Begriff "Goldstandard Öko-Landbau" und plädierte für ein Umsteuern in der Agrarpolitik. "Wir erleben derzeit eine bizarre Diskussion über neue Labels, während die Erfolge bereits eingeführter Gütesiegel unter den Tisch fallen. Wir brauchen keine neuen Labels, sondern politischen Durchsetzungswillen für eine zukunftsfähige und moderne Landwirtschaft wie den Öko-Landbau", fasste Hohenester das Unverständnis der Naturland Bauern auf der Delegiertenversammlung vom 23.11. zusammen.


Verbraucher sind schneller als die Politik
Die Verbraucher seien hier schon weiter, die Umsätze für Öko-Lebensmittel stiegen im ersten Halbjahr 2011 wieder stark an, im Naturkosthandel um acht Prozent. In dieser Situation die Diskussion um ein Nachhaltigkeitslabel im Lebensmittelbereich anzustoßen sei kontraproduktiv, so die Naturland Delegierten. Das Bio-Siegel als gesetzlicher Mindeststandard und die strengeren und seit Jahrzehnten kommunizierten Gütesiegel der Öko-Verbände stehen für den Goldstandard Öko-Landbau. Vorreiterprojekte von Naturland, wie die Integration von Sozialrichtlinien und die Entwicklung einer Fair-Zertifizierung runden das Angebot ab. Die Verbindung von Öko-Landbau und Fairem Handel erfülle im Besonderen die Anforderungen an eine nachhaltige Lebensmittelwirtschaft. Neue sogenannte Nachhaltigkeits-Logos im Lebensmittelbereich würden auf Grund der Lobbykräfte der konventionellen Lebensmittel- und Agro-Industrie zu einer Aufweichung der Anforderungen führen und die Entwicklung zur nachhaltigen Landwirtschaft zurückwerfen.

Herausforderungen für die Zukunft
Allen Naturland Bauern sei klar, dass es auch in der ökologischen Lebensmittelwirtschaft Potenzial für Verbesserungen und Weiterentwicklungen gibt: Zum Beispiel im Bereich Biodiversität, Verpackung und Reststoffverwertung, Energie und Wassermanagement. Mit Unterstützung von Politik, Forschung und Wirtschaft sind die Öko-Betriebe weiter Motor für die Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit.


Naturland fördert den Ökologischen Landbau weltweit und ist mit 53.000 Bauern und über 500 Herstellern als Naturland Partner einer der größten Öko-Verbände. Die Naturland Delegiertenversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium von Naturland. Die Delegierten werden von den Mitgliederversammlungen in den Bundesländern sowie international gewählt. Als zukunftsorientierter Verband gehören für Naturland Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen.


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Quelle:
Naturland Presse Info vom 25. November 2011
Verantwortlich: Steffen Reese
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing
Telefon: 089-898082-0, Fax: 089-898082-90
E-Mail: naturland@naturland.de
Internet: www.naturland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2011