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VERBAND/1784: Naturland und Bioland fordern ökologische Agrarreform (Bioland/Naturland e.V.)


Bioland e.V. und Naturland e.V. - Pressemitteilung vom 20.01.2012

Zur Internationalen Grünen Woche:
Bioland und Naturland fordern eine ökologische Agrarreform in globaler Verantwortung

Den Ökologischen Landbau als Leitbild verankern


Mainz/Gräfelfing, den 20. Januar 2012: Die EU-Agrarpolitik wird 50 Jahre. Zeit für eine Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik meinen die Öko-Verbände Bioland als bedeutendster Anbauverband in Deutschland und Naturland als einer der größten Öko-Verbände weltweit. Die globale Ernährungssicherung und die großen Herausforderungen im Umwelt- und Ressourcenschutz erfordern neue Weichenstellung für das europäische Agrarmodell nach 2013, fordern beide Verbände in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Das alte Zwei-Säulenmodell der EU-Agrarpolitik muss abgeschafft werden. Es ist überholt und wird den gesellschaftlichen Anforderungen nicht mehr gerecht. Die Agrargelder müssen von der Gießkannenförderung der 1. Säule (flächenbezogene Direktzahlungen) zugunsten der 2. Säule (Entwicklung des ländlichen Raumes) umgeschichtet werden. Es muss das Prinzip 'öffentliche Gelder für öffentliche Güter und Leistungen' gelten. 100 Prozent EU-Gelder für landschaftsraubende, bodenzehrende und klimaschädigende Landwirtschaft muss der Vergangenheit angehören", fordern Jan Plagge, Präsident von Bioland, und Hans Hohenester, Vorsitzender des Naturland Präsidiums.

"Der ökologische Landbau als nachhaltigste Form der Landwirtschaft muss Leitbild einer modernen und zukunftsfähigen europäischen Agrarkultur werden", fordert Hans Hohenester. Er bietet Lösungen für zahlreiche Herausforderungen im Umweltschutz, etwa im Klima-, Boden-, Gewässer- und Artenschutz. Die ökologische Lebensmittelwirtschaft schafft zudem Arbeitsplätze und fördert lebendige Regionen. Enttäuscht zeigen sich Bioland und Naturland von der ungenügenden finanziellen Ausstattung und Beteiligung der EU an der "Zweiten Säule" und fordert eine Verdopplung der Finanzmittel für den Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. "Um den umweltpolitischen Herausforderungen gerecht zu werden, muss die EU hier mehr Finanzmittel für den ökologischen Landbau und weitere umweltverträgliche Landbewirtschaftungsmaßnahmen bereitstellen", so Jan Plagge.

Landwirtschaftministerin Aigner wird aufgefordert, ihre Blockadepolitik gegen eine wirksame EU-Agrarreform aufzugeben, damit sie den Menschen in der EU dienen kann. Ansonsten wird die Bereitschaft in der Bevölkerung der EU sinken, weiterhin jährlich knapp 60 Milliarden Euro Steuermittel in den Agrarbereich zu pumpen.


Die Stellungnahme von Bioland e.V. und Naturland e.V. "Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) nach 2013 - Mehr Öko-Landbau wagen!" finden Sie unter:
www.bioland.de und www.naturland.de/agrarpolitik.html


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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Januar 2012
Bioland e.V., Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Internet: www.bioland.de
Naturland e.V., Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing
Internet: www.naturland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2012