Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Pressemitteilung vom 3. Oktober 2019
Klimawandel: Wir brauchen eine Agrar- und Ernährungswende
Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte eine neue Kampagne für eine Agrar- und Ernährungswende gestartet. In Anbetracht der existentiellen Bedrohung durch die Erderwärmung ruft der Tierrechtsverband dazu auf, endlich die Landwirtschaft beim Klimaschutz in die Pflicht zu nehmen. Er fordert die Bundesregierung auf, eine Gesamtstrategie zu erarbeiten. Dazu legt er einen Zehn-Punkte-Plan vor und startet eine Unterschriftenaktion.
Bei der Klimadebatte geht es vor allem um Mobilität und Energiewende. Dabei ist die industrielle Tierhaltung ein Haupttreiber des Klimawandels. Sie verursacht nicht nur unermessliches Tierleid. Rechnet man die Folgen hinzu, trägt der Agrarsektor zu einem Drittel zur globalen Erwärmung bei. Doch die Bundesregierung hat bisher keine umfassenden Maßnahmen genannt, um die Landwirtschaft beim Klimaschutz in die Pflicht zu nehmen. Im Gegenteil: Mehr als 70 Prozent der EU-Direktzahlungen subventionieren die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern (1).
Im August 2019 veröffentlichte der Weltklimarat (IPCC) einen Sonderbericht (2) zu den Wechselwirkungen zwischen Erderwärmung und Landnutzung. Darin stellen die Wissenschaftler fest, dass die Landwirtschaft einen Beitrag leisten muss, damit das anvisierte Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden kann. Sie fordern unter anderem eine Reduzierung des Fleischkonsums. Auch eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zum Erhalt der biologischen Vielfalt zeigt auf, dass die Menschheit wesentliche Konsumtrends - wie den massiven Fleischkonsum - umdrehen muss (3). Eine weitere kürzlich veröffentlichte Studie des Öko-Instituts (4) kommt zu dem Ergebnis, dass die Klimaziele nur mit einer deutlichen Abstockung der Tierbestände erreicht werden können.
"Die Zeit drängt. Wenn wir die Klimakatastrophe noch aufhalten wollen, brauchen wir schnellstmöglich eine Agrar- und Ernährungswende. Die Basis für einen Umbau des schädlichen Agrarsystems liegt vor: das bereits 2015 veröffentlichte Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik. Jetzt darf es keine Tabus mehr geben - egal, wie stark der Gegenwind der Agrarlobby ist. Die Zeit drängt für Menschen, Tiere und unseren Planeten!", appelliert Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.
Um die überfällige Agrar- und Ernährungswende voranzubringen, hat der
Bundesverband Menschen für Tierrechte eine Petition gestartet unter:
www.change.org
(1) Greenpeace-Studie: Subventionen für Billigfleisch abschaffen
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20130530-fs-subventionen-fuer-billigfleisch-abschaffen.pdf
(2) Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC)
https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_SRCCL.pdf
(3) BfN-Studie: Sustainable Consumption for Biodiversity and Ecosystem
Services
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/internationalernaturschutz/Dokumente/Sustainable_Consumption_Biodiversity_bf.pdf
(4) Studie des Öko-Instituts
http://p376185.mittwaldserver.info/fileadmin/user_upload/Dateien/Daten/Publikationen/Hintergrund/Quantifizierung_Ma%C3%9Fnahmenvorschl%C3%A4ge_2030_Landwirtschaft_-_Klima-Allianz_Deutschland.pdf
(5) Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik
http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/Agrarpolitik/GutachtenNutztierhaltung.pdf?__blob=publicationFile
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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Oktober 2019
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Geschäftsstelle: Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath
Telefon: 0211 / 22 08 56 48, Fax. 0211 / 22 08 56 49
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Oktober 2019
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