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WARENKUNDE/162: Gesunde Teestunde - Was in Grün- und Schwarztee steckt (aid)


aid-Newsletter Nr. 51/52 vom 19. Dezember 2012

Gesunde Teestunde

Was in Grün- und Schwarztee steckt



(aid) - Ob in seinem Herkunftsland China, im Orient oder in Mitteleuropa - Tee gehört in vielen Regionen der Welt zu den beliebtesten Aufgussgetränken überhaupt. Neben dem Geschmack schätzen Teeliebhaber vor allem seine anregende Wirkung. Sie beruht wie beim Kaffee auf Koffein, das früher beim Tee als Teein bezeichnet wurde. Tee enthält allerdings nur etwa halb so viel Koffein wie Kaffee, je nach Sorte und Aufbereitung. Spitzenreiter in Sachen Koffeingehalt ist Darjeeling Tee, während der Grüntee "Japan Bancha" besonders wenig davon enthält.

Als eine Art Gegenspieler des Koffeins findet man in Tee auch die Aminosäure L-Theanin. L-Theanin wirkt beruhigend und ist gemeinsam mit dem Koffein für den scheinbar widersprüchlichen Effekt verantwortlich, dass Tee beruhigend und anregend zugleich wirkt. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass dieser Stoff mit Botenstoffen im Gehirn reagiert und so in Verbindung mit Koffein zu einem Zustand entspannter Wachsamkeit führt.

Darüber hinaus bieten Grün- und Schwarztee noch viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe. Dabei gibt es grundsätzlich keine Unterschiede zwischen den Gehalten in Grün- und Schwarztee. Bemerkenswert sind vor allem die hohen Gehalte an Fluorid, das den Zahnschmelz stärkt und damit Karies vorbeugt. Ein Liter Tee liefert etwa 50 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs eines Erwachsenen.

Eine wichtige Stoffgruppe in Grün- und Schwarztee sind die sogenannten Polyphenole, die viele positive Eigenschaften haben. Sie wirken zum Beispiel beruhigend auf Magen und Darm. Schwarzer Tee, der mindestens zehn Minuten gezogen hat, ist deshalb ein beliebtes Hausmittel zur Linderung von Magen- und Darmerkrankungen. Zudem wirken Polyphenole antioxidativ und können vor Zellschäden schützen. Wer regelmäßig Grün- und Schwarztee trinkt, senkt deshalb wahrscheinlich auch sein Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Darauf weisen verschiedene Untersuchungen hin. Diese Wirkung wird den enthaltenen Catechinen zugeschrieben, weil sie in der Lage sind, Entzündungen in den Blutgefäßen zu unterdrücken.

In Tierversuchen zeigte vor allem Grüntee eine hemmende Wirkung bei verschiedenen Krebserkrankungen. Studien am Menschen konnten diese krebshemmenden Eigenschaften jedoch noch nicht belegen. Jürgen Beckhoff, www.aid.de


Unter www.aid.de/presse/hoerfunkbeitraege.php steht der aid-Hörfunkbeitrag "Ein Tässchen Tee! Tradition und Trend" direkt als mp3-Datei zum Anhören oder Herunterladen bereit.

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Quelle:
aid-Newsletter 51/52 vom 19.12.2012
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
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53123 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Januar 2013