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DEMOGRAPHIE/242: Afrikas Bevölkerung überschreitet die Milliardengrenze (DSW)


DSW [news] - August 2009
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

DSW-Datenreport 2009: Afrikas Bevölkerung überschreitet die Milliardengrenze

Hohe Fruchtbarkeitsraten und die junge Altersstruktur sorgen für anhaltendes Bevölkerungswachstum in armen Ländern.


Die afrikanische Bevölkerung hat in diesen Tagen die Eine-Milliarde-Marke überschritten. Bei einem monatlichen Bevölkerungsanstieg von etwa zwei Millionen Menschen wächst der Kontinent jedes Jahr um 24 Millionen und damit in etwa um die Einwohnerzahl Australiens oder Rumäniens. Und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas voraussichtlich verdoppeln und dann knapp zwei Milliarden Menschen umfassen. Dies geht aus dem DSW-Datenreport 2009 hervor.

Zentrale Ursachen für das rasante Bevölkerungswachstum in den ärmsten Ländern der Welt sind die hohen Fruchtbarkeitsraten und die junge Altersstruktur. In den Entwicklungsländern lebt heute die größte Jugendgeneration aller Zeiten. Fast jeder Dritte ist jünger als 15 Jahre, insgesamt etwa 1,7 Milliarden Menschen. Eine weitere Milliarde ist zwischen 15 und 24 Jahre alt. Ihr Bedarf an Familienplanung ist riesig: Jedes Jahr werden 14 Millionen Teenager schwanger, etwa die Hälfte von ihnen ungewollt. "Dass diese jungen Menschen kaum Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütungsmitteln haben, ist unverantwortlich", mahnt DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.

Bevölkerungswachstum verschärft Armut

Dem Datenreport zufolge lebt fast die Hälfte der Menschheit von weniger als zwei US-Dollar am Tag. Das rasante Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern wirkt dem Kampf gegen die Armut entgegen. Die ohnehin armen Länder müssen immer mehr Menschen mit Nahrung, Bildung, Gesundheitsdiensten und Infrastruktur versorgen. "Wenn wir die Armut lindern wollen, wäre viel erreicht, wenn alle Menschen, die verhüten wollen, auch die Möglichkeit dazu erhielten", erklärt Bähr.

Europäische Bevölkerung schrumpft

Anders als in den Entwicklungsländern wird die Bevölkerung der Industrieländer zukünftig zurückgehen. Obwohl die Kinderzahlen pro Frau in einigen europäischen Staaten wie Spanien, Schweden und Russland laut Datenreport in den vergangenen Jahren zugenommen haben, verharren die Fruchtbarkeitsraten in Europa insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Die Bevölkerung des Kontinents wird daher schrumpfen: von heute 738 Millionen Menschen - einem Anteil von elf Prozent an der Weltbevölkerung - auf 702 Millionen im Jahr 2050 bzw. sieben Prozent der Menschheit.

Weitere Informationen zum DSW-Datenreport 2009 [1]

Die Broschüre können Sie gegen eine Schutzgebühr von 1,50 EUR bestellen [2] oder als PDF-Datei [3] herunterladen.

[1] http://www.weltbevoelkerung.de/publikationen/dsw-datenreport.shtml?navanchor=1010050
[2] http://www.dsw-hannover.de/publikationen/bestellformular.php
[3] http://www.dsw-hannover.de/pdf/dsw_datenreport_09.pdf


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.


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Quelle:
DSW [news] - August 2009
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. September 2009