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DEMOGRAPHIE/339: Demografie-Analyse soll Basis für Bewältigung von Zukunftsfragen sein (idw)


Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung - 22.08.2017

Demografie-Analyse soll Basis für Bewältigung von Zukunftsfragen sein

Westfalen-Initiative und LWL fördern Studie des Berlin-Instituts.


Münster/Berlin. Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung ändert sich. Städte und Gemeinden sowie die Landkreise wissen, dass sie angesichts dieses Wandels vor großen Aufgaben stehen - aber kaum, wie genau dieser aussieht. Vielfach fehlt es an einer verlässlichen Datenbasis. Die Stiftung Westfalen-Initiative und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) fördern deshalb eine Studie "Westfalen - Demografische Herausforderungen einer Region" des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Die drei Partner haben am gestrigen Montag, 21. August, letzte Details einer entsprechenden Vereinbarung festgelegt.

"Die fertige Studie soll Mitte kommenden Jahres vorliegen und eine übersichtliche Analyse liefern. Sie wird den demografischen Ist-Zustand in seiner Gesamtheit beschreiben, die aktuellen und künftigen Herausforderungen benennen sowie Ansätze präsentieren, wie auf diese reagiert werden kann", skizziert Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts das Ziel. Besonders wichtig ist den beiden Förderern "ein übersichtliches und kleinteiliges Bild der demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung aller 27 Kreise und kreisfreien Städte Westfalens, damit die spezifischen Herausforderungen und Chancen der Teilräume und der gesamten Region sichtbar werden", ergänzt LWL-Direktor Matthias Löb.

Westfalen spiegelt zwar mit Bevölkerungsverlusten in ländlichen Bereichen und wachsenden Großstädten und Mittelzentren den bundesweiten Trend. "Bei einem genaueren Blick ist das Bild aber nicht mehr so eindeutig. Denn nicht alle westfälischen Dörfer schrumpfen und nicht alle mittleren und größeren westfälischen Städte wachsen. Das ländliche Münsterland legte in den vergangenen Jahren zu, Gelsenkirchen und Bottrop haben in beträchtlichem Umfang Einwohner verloren", verdeutlicht Dr. Karl-Heinrich Sümmermann. Für den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Westfalen-Initiative, welche die Studie angeregt hat, ist es wichtig, Erklärungsmuster für die unterschiedliche Entwicklung zu finden. "Aus der Analyse und den Handlungsempfehlungen lassen sich hoffentlich modellhaft Projekte entwickeln, welche die spezifischen Probleme angehen", weist Sümmermann auf mögliche Konsequenzen aus der Studie hin. Er betont zugleich, dass die Unterstützung solcher Modellprojekte vor allem im ländlichen Raum ein Schwerpunkt der künftigen Stiftungsarbeit sein wird.


Die Westfalen-Initiative will die westfälische Identität schärfen und das bürgerschaftliche Engagement in Westfalen stärken. Sie setzt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Westfalens Impulse für die Region, damit diese sich im Wettbewerb der Regionen behauptet und ihre in Geschichte und Tradition entwickelten Stärken voll entfaltet. Die Aktivitäten der Westfalen-Initiative sind vielfältig. Sie reichen von kulturellen Projekten über die Stärkung der Stadt- und Regionalentwicklung bis zu Innovationsprojekten.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. Das Berlin-Institut erstellt Studien, Diskussions- und Hintergrundpapiere, bereitet wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1343

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Lilli Sippel, 22.08.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2017

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