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DEMOSKOPIE/267: Nur noch ein Drittel der Deutschen für Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 2. April 2009

ARD-DeutschlandTREND III April 2009:
Nur noch ein Drittel der Deutschen für Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr

Aber große Unterstützung für die Nato


Kurz vor dem NATO-Gipfel in Kehl und Straßburg sprechen sich im aktuellen ARD-DeutschlandTrend nur noch knapp ein Drittel der Deutschen für den Verbleib der Bundeswehr in Afghanistan aus. 32 Prozent sind der Ansicht, die Bundeswehr sollte weiterhin in Afghanistan stationiert bleiben. Dies sind zehn Punkte weniger im Vergleich zum Februar 2008. Knapp zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) finden, die Bundeswehr sollte sich möglichst schnell aus Afghanistan zurückziehen (+9). Dies ist die niedrigste Zustimmung zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, die je im ARD-DeutschlandTrend gemessen wurde. Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.

Der Einsatz der Nato in Afghanistan wird hingegen von einer Mehrheit der Deutschen befürwortet. 61 Prozent sind der Meinung, die Nato "sollte sich weiterhin in Afghanistan um den Kampf gegen die Taliban und den Wiederaufbau des Landes kümmern". 36 Prozent lehnen dies ab.

Ingesamt findet die Nato große Unterstützung bei den Bundesbürgern. 84 Prozent sind der Ansicht, dass die Nato "wichtig ist, um den Frieden in Europa zu sichern". 15 Prozent sind nicht dieser Meinung. Nur 11 Prozent der Deutschen finden, die Nato sei "überflüssig und sollte aufgelöst werden". 87 Prozent sprechen sich hingegen für den Fortbestand der Nato aus. Einer Erweiterung des Militärbündnisses stehen die Deutschen jedoch skeptisch gegenüber. Nur 36 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Nato "weitere Länder im Osten und Südosten Europas aufnehmen sollte". 59 Prozent lehnen dies ab.


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.000 Befragte, Sonntagsfrage: 1.500 Befragte
Erhebungszeitraum: 30. bis 31. März 2009; Sonntagsfrage: 30. März bis 01. April 2009
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 2. April 2009
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2009