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DEMOSKOPIE/378: Wähler lehnen mögliche Neuwahlen in NRW ab (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 3. April 2011

Westpol-Umfrage: Wähler lehnen mögliche Neuwahlen in NRW ab

Rot-Grün im NRW-Trend mit Mehrheit, Umfrage misst Rekordwert für Grüne


Die Wählerinnen und Wähler in Nordrhein-Westfalen lehnen Neuwahlen zum jetzigen Zeitpunkt mehrheitlich ab. Das ist das Ergebnis des jüngsten NRW-Trends von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins Westpol. Demnach sprechen sich 57 Prozent der Befragten gegen einen vorgezogenen Urnengang aus, lediglich 31 Prozent sind dafür. Dabei ist die Ablehnung unter den Anhängern der Grünen mit 61 Prozent am stärksten. SPD- und CDU-Anhänger votieren zu je 57 Prozent gegen Neuwahlen.

Sonntagsfrage sieht absolute Mehrheit für Rot-Grün Die amtierende Koalition aus SPD und Grünen hätte, wenn am Sonntag gewählt würde, eine komfortable Mehrheit von insgesamt 54 Prozent der Stimmen. Zwar verlieren die Sozialdemokraten gegenüber dem letzten NRW-Trend vom Dezember 2010 6 Prozentpunkte und kommen auf 30 Prozent, die Grünen hingegen gewinnen 6 Prozentpunkte dazu und erreichen in der Umfrage einen neuen Rekordwert von 24 Prozent.

Auch die CDU kann einen leichten Zugewinn von 2 Prozentpunkten verzeichnen und kommt auf 34 Prozent. Sie wäre damit stärkste politische Kraft. Die FDP erreicht unverändert 4 Prozent und würde damit nicht mehr in den nordrhein-westfälischen Landtag einziehen. Die Partei Die Linke, die einen Punkt gegenüber Dezember 2010 verliert und auf 4 Prozent kommt, würde demnach ebenfalls nicht mehr im Parlament vertreten sein.


Kraft vor Röttgen bei Direktwahl

Gefragt, wen sie bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten bzw. der Ministerpräsidentin bevorzugen würden, sprechen sich 46 Prozent der Befragten für SPD-Amtsinhaberin Hannelore Kraft aus, 32 Prozent für ihren möglichen Herausforderer, Bundesumweltminister und CDU-Landeschef Norbert Röttgen.


Mehrheit will für mehr Bildung sparen

Mit Blick auf das zentrale landespolitische Streitthema der letzten Wochen, die Haushalts- und Finanzpolitik, spricht sich eine Mehrheit der Befragten für Sparbemühungen aus. Gefragt, welcher Aussage sie zustimmen, schlossen sich 63 Prozent der Auffassung an, es müsse mehr Geld für Bildung ausgegeben, dafür aber an anderer Stelle gespart werden. 20 Prozent stimmten der Aussage zu, zusätzliche Ausgaben für Bildung seien so wichtig, dass dafür auch höhere Schulden gerechtfertigt seien. Dass die Regierung überall, also auch bei der Bildung sparen müsse, befanden 15 Prozent.


Umfrage-Mehrheit für erneuerbare Energien

Eine deutliche Mehrheit der Wählerinnen und Wähler spricht sich in der Umfrage für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Land aus. Gefragt, auf welche Formen der Stromerzeugung Nordrhein-Westfalen setzen solle, um mögliche Ausfälle durch einen deutschen Atomausstieg zu kompensieren, sind 83 Prozent für erneuerbare Energien, je 11 Prozent glauben, mehr Kohle- bzw. Gaskraftwerke sollten die Lücke in der Stromversorgung schließen.

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap im Auftrag von Westpol 1.000 Wählerinnen und Wähler in dieser Woche in Nordrhein-Westfalen telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.


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Quelle:
Presseinformation vom 3. April 2011
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2011