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DEMOSKOPIE/633: Flüchtlingspolitik - Mehrheit hält europäische Lösung für sinnvoll (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 29. Februar 2016

ARD-DeutschlandTrend März 2016:
Flüchtlingspolitik: Mehrheit hält europäische Lösung für sinnvoll, aber nur wenige halten sie für realisierbar

ARD / Infratest dimap


77 Prozent der Deutschen halten einen europäischen Ansatz zur Lösung der Flüchtlingskrise für sinnvoll. 20 Prozent sprechen sich für nationale Lösungen aus. Allerdings halten nur 32 Prozent der Befragten eine Lösung der Flüchtlingskrise auf europäischer Ebene in naher Zukunft für realisierbar. 64 Prozent halten sie nicht für realisierbar. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen am Freitag und Samstag ergeben.

59 Prozent der Bürger sind mit Angela Merkels Asyl- und Flüchtlingspolitik weniger bzw. gar nicht zufrieden (+2 im Vergleich zu Mitte Dezember). 39 Prozent (-3) sind dagegen zufrieden bzw. sehr zufrieden.

Aktuell werden eine Vielzahl von Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik diskutiert. Die Einführung einer nationalen Obergrenze zur Aufnahme von Flüchtlingen wird von 63 Prozent der Bevölkerung befürwortet (+/-0 im Vergleich zum Vormonat). 33 Prozent lehnen dies ab. Den Einsatz der NATO in der Ägäis, der verhindern soll, dass Flüchtlinge über das Meer von der Türkei nach Griechenland kommen, finden 51 Prozent der Befragten richtig. 43 Prozent tun dies nicht. 49 Prozent sprechen sich für eine Wiedereinführung der Grenzkontrollen zwischen den EU-Ländern aus (-4 im Vergleich zum Vormonat), 49 Prozent sind dagegen.

Bei der derzeit diskutierten Vereinbarung mit der Türkei, mit der die Zahl der Flüchtlinge reduziert werden soll, sind die Deutschen gespalten. Die Türkei soll für einen wirksamen Schutz ihrer Grenzen sorgen, um Flüchtlinge davon abzuhalten, in die EU weiterzureisen. Im Gegenzug sollen europäische Länder der Türkei eine bestimmte Anzahl von Flüchtlingen abnehmen und Geld für die Versorgung von Flüchtlingen in der Türkei zahlen. 46 Prozent halten eine solche Vereinbarung für eher gut, 49 Prozent für eher schlecht.

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.005 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 26.2.2016 bis 27.2.2016
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*

Quelle:
Presseinformation vom 29. Februar 2016
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2016

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