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DEMOSKOPIE/644: Für fast zwei Drittel der Bürger gehört der Islam nicht zu Deutschland (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 12. Mai 2016

WDR-Umfrage

Für fast zwei Drittel der Bürger gehört der Islam nicht zu Deutschland


60 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage durch das Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap, die der WDR für seinen neuen Zuschauertalk "Ihre Meinung" mit Bettina Böttinger in Auftrag geben hat (WDR Fernsehen und WDR 5, 12. Mai 2016, 22.10 Uhr). 34 Prozent der Befragten finden dagegen, dass der Islam zu Deutschland gehört. Im Jahr 2010, als der damalige Bundespräsident Christian Wulff in einer Rede gesagt hat, der Islam gehöre zu Deutschland, war die Zustimmung deutlich größer. Damals stimmten dieser Aussage noch 49 Prozent der Befragten zu. 47 Prozent lehnten diese Aussage damals ab.

Aktuell ist die Skepsis gegenüber dem Islam bei den FDP- und den AfD-Anhängern unter den Befragten besonders groß. 76 Prozent der FDP-Anhänger finden, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Bei den AfD-Anhängern sind es 94 Prozent. Die Skepsis steigt zudem mit zunehmendem Alter. In der Gruppe der über 64-Jährigen sind 71 Prozent der Ansicht, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört.

Eine Mehrheit der Befragten ist beim Thema Islam enttäuscht von den etablierten Parteien, also von CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP. 58 Prozent finden, diese Parteien kümmerten sich nicht ausreichend darum, dass Sorgen und Bedenken gegenüber dem radikalen Islam ernst genommen werden. 38 Prozent der Befragten sind diesbezüglich mit den etablierten Parteien zufrieden.

52 Prozent der Deutschen haben laut der Umfrage Sorge, dass wegen der Flüchtlinge der Einfluss des Islams in Deutschland zu stark wird. 47 Prozent haben diese Sorge nicht. 44 Prozent der Menschen befürchten zudem, dass die Flüchtlingszuwanderung die Art und Weise des Zusammenlebens in Deutschland zu stark verändern wird. Hier sind 54 Prozent anderer Meinung und teilen diese Befürchtung nicht.

Die Angst vor einem terroristischen Anschlag durch Islamisten in Deutschland ist aktuell relativ groß: 72 Prozent der Befragten haben die Befürchtung, dass es in Deutschland einen terroristischen Anschlag geben wird. Das ist der höchste Wert, den Infratest dimap bei dieser Frage bislang gemessen hat. 25 Prozent der Menschen haben aktuell keine Angst vor einem Anschlag.

80 Minuten, ein Thema und 100 Bürgerinnen und Bürger, die im Mittelpunkt stehen - das ist das Konzept des neuen WDR-Talks "Ihre Meinung" mit Bettina Böttinger. Thema der Sendung am 12. Mai um 22.10 Uhr im WDR Fernsehen und im Radio bei WDR 5: "Ist der Islam gefährlich?"

Als Experten stehen den Zuschauern Rede und Antwort: Der Leiter des NRW-Verfassungsschutzes Burkhard Freier, die Journalistin und Islamkritikerin Düzen Tekkal und Nurhan Soykan, Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime.

Das WDR Fernsehen sendet drei Ausgaben von "Ihre Meinung" mit Bettina Böttinger an drei Abenden hintereinander, jeweils um 22.10 Uhr. WDR 5 überträgt alle Sendungen live. Alle Informationen zu "Ihre Meinung" sowie die einzelnen Sendungen zum Nachsehen finden Sie unter ihremeinung.WDR.de.


Die Themen im Überblick:

Dienstag, 10. Mai: "Ist das Leben in NRW noch sicher?
Mittwoch, 11. Mai: "Geht es in NRW noch gerecht zu?"
Donnerstag, 12. Mai: "Ist der Islam gefährlich?"


Informationen zur Umfrage:
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.003 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 2. bis 3. Mai 2016
  • Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte (* bei einem Anteilswert von 5 Prozent; ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent)

Durchführendes Institut: Infratest dimap

*

Quelle:
Presseinformation vom 12. Mai 2016
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2016

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